Angespielt

Angespielt: Massive Darkness

3 Helden und ein Marathon

Man mag es kaum glauben, aber DungeonCrawler sind in meiner Spielgruppe ein selten gespieltes Genre. Das liegt zumeist an der Dauer, verbunden mit enormen Zeitaufwand für Auf- und Abbau sowie Buchhaltung. Vor kurzem trudelte Massive Darkness bei Michael ein und natürlich wollten wir dieses Schätzchen spielen.

CMON Spiele sprechen mich sehr oft sehr stark an, halten dann aber meinen Erwartungen nicht stand. Zombicide war mir zu repetitiv, Arcadia Quest zu seicht und Blood Rage zu öde. Nun also Massive Darkness!

Was hatte ich für Erwartungen an das Spiel? Seichter Crawler (mechanisch), aber fordern und spannend mit toller Item Sammelwut – Diablo das Brettspiel quasi.

So gingen 3 Helden in den Dungeon und starteten eine Kampagne. Die ersten 2 vielleicht sogar 3 Kämpfe waren hart, wir standen am Minimum unserer Lebensenergie und haben gerade so gewonnen! Endlich Zeit die tollen Schatztruhen zu öffnen und sich besser auszurüsten. Nach dem ersten Schwall Gegenstände inklusive Healing Potions begannen die nächsten Kämpfe. Fordernd, aber schon deutlich einfacher. Spätestens nach dem 5. Kampf hatten wir so viele Gegenstände und XP eingefahren, dass wir die Monster einfach so niedermähten. Also die Mission zum „grinden“ genutzt, d.h. so viele Gegenstände und XP einsammeln wie möglich.

Die 3 Helden beendeten die erste Mission mit Lvl 3 Fähigkeiten und Lvl 3 Ausrüstung – unter anderem einem kompletten „King-Set“ also 3 Gegenstände die zusammengehören und Setboni verleihen (Diablo lässt grüßen!).

Mission 2 starteten wir also auf Lvl 3 mit Lvl 3 Ausrüstung. Der Gegner? Ein Roaming Monster – die Riesenspinne mit 15HP. Ziel der Mission? Spinne töten bevor sie zum 9 Runden entfernten Ausgang läuft und entkommt. Runde 1: Zur Spinne laufen! Runde 2: Spinne durch einen einzigen Spieler tot! Spielzeit? 18 Minuten. Wow, da hat der Aufbau der Mission länger gedauert! Haben wir etwas falsch gemacht? Nein, leider nicht.

Etwas irritiert ging es weiter zu Mission 3. Artefakt einsammeln und raus aus dem Dungeon. Das ganze war mehr ein Kindergeburtstag als ein spannendes Erlebnis. Klar, es macht Spaß dem Gegner 2 Verteidigungswürfel abzuziehen und dann 16 Schaden zu erwürfeln. Aber vedammt, wo bleibt die Herausforderung? Wir konnten uns locker aufteilen, selbst die dicksten Monster waren für meine Bogenschützin nicht mehr als 3 Aktionen eines Zuges wert. BAM BAM BAM und alles fällt tot um. Schaden? Kriegen wir keinen. Schaden austeilen? Aber Hallo! Und so kam es, dass wir eben locker flockig, ohne eine Sekunde der Angst da durch marschierten und uns gemütlich mit Lvl 4 Items ausstatteten sowie die ersten Lvl 4 Fähigkeiten ankreuzten. Nach der dritten Mission von 10! Wohlgemerkt mit Lvl 5 ist das Maximum erreicht!

Aus Spaß wird so Frust. Frust daran, dass die Anfangs spannenden Kämpfe nicht mehr vorkommen. Frust, dass es für den eigenen Charakter 7 Missionen vor Ende quasi keine Steigerung mehr gibt. Frust, dass das ganze Spiel nicht auf einen Kampagnenmodus ausgelegt zu sein scheint.

War der Kampagnenmodus nicht ein Stretch-Goal? Sowas hatte ich schon Mal. Bei Dungeon Saga war das ebenfalls so und es war ebenfalls einfach nur Mist. Schade CMON, schon wieder habt ihr mich enttäuscht.

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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2 Kommentare

    1. Hallo Thomas,

      ja wir haben mit den Micro-XP gespielt. In normalen Szenarien erreicht man sonst schon innerhalb eines Szenarios locker Level 5. Leider. Den Kampagnenmodus kann man komplett vergessen.

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