Kolumnen

Spielbericht #2: Darmstadt spielt!

Nach meinem Spielbericht zu Gleichgewicht des Schreckens folgt auch schon der nächste. Am Wochenende (15. und 16.11.2014) fand in Darmstadt „Darmstadt spielt“ statt. Dort konnte man neben dem Verkauf von Brettspielen und einem großen Brettspieleflohmarkt auch ganz viele Brettspiele der unterschiedlichen Verlage ausprobieren.

Welche Verlage / Neuheiten waren vor Ort?

Sofern ich mich erinnere war alles bekannte an Verlagen vertreten, meistens mit extra Supportern um ihre Neuheiten zu erklären.

Es waren da Pegasus, mit Village, Camel Up, Istanbul, Village Port und mehr.
Asmodee mit Rivet Wars, Abyss und mehr.
Feuerland Spiele mit Arler Erde und Terra Mystica – Feuer und Eis.
Amerigo mit einigen Spielen
Heidelberger Spieleverlag mit Star Wars: Imperial Assault.

Und sicherlich noch mehr Verlage und Spiele die ich vergessen habe. Diese Spiele sind aber nur die Spiele, welche die Verlage selbst mit Supportern ausstellten, daneben gab es noch eine große Ausleihe, wo auch die eine oder andere Neuheit schlummerte.

Die Location

Darmstadtium Innenraum
Darmstadtium Innenraum

Die Location war das Darmstadtium mitten in Darmstadt. Das Darmstadtium ist ein mehrstöckiges Gebäude in dem Konferenzen aber auch Kulturveranstaltungen wie Ballet oder eben Darmstadt spielt! abgehalten werden. Gut zu erreichen mit angeschlossenem Parkhaus und absolut super Belüftung. Es war relativ voll, aber es wurde nie stickig – sehr positiv!

Die gespielten / gesehenen Spiele

Kommen wir also zu dem wichtigen, die gespielten Spiele und da möchte ich den Anfang mit einer heiß erwarteten Neuheit machen:

Star Wars: Imperial Assault

Star Wars: Imperial Assault am Heidelberger Stand
Star Wars: Imperial Assault am Heidelberger Stand

Ja, die Heidelberger hatten das heiß ersehnte Star Wars: Imperial Assault dabei – Wahnsinn! Wir entschieden uns aber dagegen es anzuspielen, erstens weil wir zu dritt da waren und zweitens weil wir uns sicher sind, dass sich das Spielerlebnis nicht wesentlich von Descent 2 unterscheidet. Trotzdem war es toll das Spiel, die Grafiken und die Miniaturen zu sehen.

Da kommt auch schon mein erstes Achtung: Die Miniaturen sehen wirklich großartig aus, allerdings sind einige der Miniaturen äußerst fragil. Solch dünnen Teile und wackeligen Miniaturen habe ich bei Descent 2 noch nicht erlebt. Laut dem Supporter vom Heidelberger Spieleverlag seien dies noch Prototypen Es kann sich also durchaus noch was ändern. Das Exemplar welches ausgestellt wurde und angetestet werden konnte, hatte auch schon die Spiel14 in Essen hinter sich – das sah man auch. Einige Miniaturen waren bereits beschädigt, bei einer anderen traute meine Freundin kaum sie anzufassen, da sie nur auf ganz dünnen Plastikbeinchen stand, welche schon beim anschauen wackelten.

Aufgebautes Spiel von Star Wars: Imperial Assault
Aufgebautes Spiel von Star Wars: Imperial Assault

Positiv überrascht hat mich, dass dieses Mal so etwas wie eine Einstiegshilfe als extra kleines Buch aus den Regeln ausgegliedert wurde, so etwas kann gerne Standard werden Fantasy Flight Games!

Was gibt es sonst zu sagen, die Kartengröße ist ähnlich wie bei Descent 2, es gibt sicherlich kleine und große Szenarien, aber riesen Karten dürfen wir wohl nicht erwarten. Die Grafiken auf den Karten sind der Hammer. Äußerst Atmosphärisch, wunderschön illustriert und die Miniaturen sind eben trotz ihrer potentiellen Anfälligkeit kaputt zu gehen wunderschön und detailliert.

Kleines Fazit: Imperial Assault, ich behalte dich weiterhin im Auge! Ein guter Deal und ich werde im kommenden Jahr wahrscheinlich nicht widerstehen können.

Aufgebautes Spiel von Star Wars: Imperial Assault
Aufgebautes Spiel von Star Wars: Imperial Assault

Splendor

Cover von Splendor
Cover von Splendor

Als Einstieg in einen Tag voller Spiele spielten wir Splendor. Sicherlich vielen schon bekannt, wir haben es bis Dato nicht gespielt. Die Regeln waren äußerst schnell gelesen und verstanden. Das ist bei einem Spiel, das nur 30 Minuten dauern soll äußerst positiv. Innerhalb von 5-10 Minuten kann man jedem das Spiel erklären.

Ja dann spielten wir drauf los, Adelige zu sich holen und Edelsteine sammeln. Ziel des Spiels ist es Siegpunkte zu sammeln, entweder durch Karten, welche Edelsteine kosten und Edelsteine darstellen und/oder durch Adelige die automatisch zu einem kommen, wenn man ihre geforderte Anzahl an Edelsteinen vor sich liegen hat. Um Karten zu kaufen muss man Edelsteine in Form von Pokerchips – was für eine Materialqualität! – bezahlen. Jede Karte vor einem reduziert den Preis der Edelsteinkarte um eine bestimmte Farbe. Es gibt Rot, Grün, Gelb, Blau, Schwarz/Braun und Weiß. In seinem Zug hat man die Wahl zwischen einer von vier Aktionen:

Kartenauslage bei Splendor
Kartenauslage bei Splendor

1) Edelsteine nehmen, entweder drei unterschiedliche oder zwei gleiche. Zwei gleiche aber nur, wenn noch mindestens vier der Farbe im Vorrat sind

2) Karte kaufen: Die Kosten der Karte in Edelsteinen minus eventuelle Edelsteine die man vor sich als Karten liegen hat bezahlen und die Karte vor sich auslegen

3) Eine Karte sichern: Eine kaufbare Karte auf die Hand nehmen

4) Eine gesicherte Karte ausspielen: Ihre Kosten bezahlen und vor sich ablegen.

Ich kündigte zu Beginn des Spiels noch großmaulig an, auf die Adeligen zu setzen, mich also von den Farben her zu spezialisieren. Dies vergaß ich aber ab der zweiten Runde und spielte in die breite. Stellte mich also mit allen Farben gut auf, was schlussendlich auch zum Sieg führte. Durch die Aktion sich eine Karte zu sichern kommt auch Interaktion ins Spiel, da man durchaus abschätzen kann, welche Karte der andere nun plant zu kaufen. Selbst wenn man sie ihm nicht weg kaufen kann, kann es sich lohnen die Karte zu sichern, damit der Mitspieler die Karte nicht kaufen kann.

Fazit: Ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Es ist sicherlich kein Spiel mit enormer taktischer Tiefe, aber als 30 Minütiges Zwischenspiel durchaus geeignet.

Suburbia

Kartenauslage bei Splendor
Meine Vorstadt in Suburbia

Ui, Suburbia, das wollte ich wirklich schon lange Mal spielen. Quasi der Vorgänger von Schlösser des König Ludwig (engl. Castles of Mad King Ludwig). Man baut sich eine eigene Vorstadt auf. Ziel ist es, soviel Bevölkerung (Siegpunkte) wie möglich in seine Stadt zu locken. Hierzu baut man sich mittels Hexfeld förmigen Plättchen seine Stadt aus. Die Plättchen stellen Gebäude dar, welche auf dem Immobilienmarkt gekauft werden können. Je nachdem wo sie liegen, haben sie Zusatzkosten von +2$ bis +10$. Werden Plättchen gekauft oder entfernt wird wieder nachgezogen und aufgerückt, so dass die Gebäude mit der Zeit günstiger werden.

Für was es Siegpunkte gibt, wird am Anfang des Spiels offen gezogen. Bei pro Spieler eine Siegpunktbedingung. Bei uns war das z.b. am Ende des Spiels das niedrigste Einkommen haben. Denn neben den Gebäuden hat jede Stadt auch noch ein Einkommen – Geld das man am Ende der eigenen Aktionsphase bekommt – und Ruf – Einwohner die am Ende der eigenen Aktionsphase in die eigene Stadt kommen. Übersteigt man auf dem Bevölkerungsplan rot markierte Grenzen sinkt das Einkommen und der Ruf um 1. Die Stadt wird in ihrem Unterhalt teurer. Neben den offenen Zielen hat jeder Spieler ein geheimes eigenes Ziel, welches Siegpunkte gibt, wenn es erfüllt ist.

Bei uns erfüllte keiner sein eigenes Ziel, wir spielten aber auch mit offenen Zielen um das Spiel besser zu verstehen.

Mit einer Spielzeit von ein bisschen mehr als einer Stunde hatten wir wirklich Spaß dabei. Es hat uns allen gut gefallen und wir sind uns alle nicht sicher, ob nun Suburbia oder Schlösser des König Ludwig besser ist. Ich denke, dies sollte man vom Thema abhängig machen. Baut man lieber Schlösser oder eine Stadt? Mir hat das Stadt-Thema sehr gut gefallen, so dass ich zu Suburbia greifen würde. Dies liegt aber auch daran, dass Schlösser des König Ludwig in unserer Gruppe schon vorhanden ist.

Fazit: Suburbia hat Spaß gemacht und hat es auf meinen Wunschzettel geschafft!

7 Steps

Die ersten Runden in 7 Steps
Die ersten Runden in 7 Steps

Zwischen durch mal etwas abstraktes zum denken, muss ja sein. 7 Steps ist ein interessantes, aber auch anstrengendes Spiel. Ein Plan mit verschieden farbigen Kreisen ist das Spielfeld. Man selbst hat 7 Steine der jeweiligen Farben, welche zufällig aus einem Beutel gezogen werden, und muss diese nun auf dem Spielbrett verteilen. Dabei muss man immer als Kette bauen und wenn möglich auf Ebene 0, also direkt auf dem Spielbrett anfangen. Im Laufe der Kette kann man dann Farben auftürmen, darf aber immer nur auf der gleichen Ebene oder höher bauen, wieder nach unten setzen ist verboten. Je nach Ebene geben die gesetzten Steine punkte. Ebene 0 gibt 1 Punkt, Ebene 2 gibt 2 Punkte, Ebene 3 gibt 3 Punkte usw. Was am Anfang noch recht einfach wirkt wird gegen Ende eine anstrengende Denk- und

Das Ende von 7 Steps
Das Ende von 7 Steps

Überblicksleistung. Besonders da andere Spieler das Spielfeld wieder verändern. Durch die hohe Zeit des Nachdenkens und die nicht vorhandene Möglichkeit des Planens empfand ich 7 Steps als langatmig und anstrengend. Ich muss aber dazu sagen, ich wollte nach dem Spiel losziehen und mir Arcadia Quest kaufen und freute mich schon darauf, da wird man auch mal ungeduldig.

Fazit: 7 Steps ist fordert in erheblichem Maße. Ich kann es mir super als Lernspiel für Kinder und Jugendliche vorstellen, ob ich selbst des Spaßes wegen noch einmal spielen würde vage ich zu bezweifeln.

Sankt Petersburg (Neuauflage)

Spielauslage von Sankt Petersburg
Spielauslage von Sankt Petersburg

Das letzte Spiel an diesem Tag: Sankt Petersburg die Neuauflage. Keiner von uns hat dieses Spiel jemals vorher gespielt und ohne einen Erklärer wären wir so richtig aufgeschmissen gewesen. Verdammt sind das beschissen geschriebene Regeln! Ich mag es absolut nicht, wenn Regeln nur anhand von Beispielen erklärt werden. 1. Decken Beispiele nie alle Möglichkeiten ab, 2. Lässt sich so beschissen nachschlagen. Wann verstehen Verlage und Autoren endlich, dass Beispiele zusätzlich als Verdeutlichung super sind, aber keine klar strukturierte Regel ersetzen können. Es war also ein Kampf bis wir wirklich im Spiel waren. Die ganzen Module ließen wir aus Frust von den Regeln außen vor.

Nachdem wir das Spiel aber verstanden hatten – im Kern geht es um Karten kaufen, einkommen generieren, Siegpunkte generieren, man baut sich quasi ein Deck aus Auslage vor sich auf – hatten wir wirklich Spaß an dem Spiel. Es ist interessant zu schauen welche Karten kann ich in welcher Phase einsetzen, welche Karten sind es wert sie zu verbessern und wie bekomme ich möglichst viele unterschiedliche Adelige. Leider kann ich zum Spielverlauf nicht mehr wirklich viel sagen. Die eigene Ausdauer ging gen Ende und im Prinzip macht man eben jede Runde das gleiche, ohne dass es langweilig wird!

Fazit: Sankt Petersburg ist ein spannendes schönes Spiel. Die Iconographie ist nicht eindeutig und könnte damit deutlich besser sein, die Regeln sind wie gesagt beschissen. trotzdem ein Spiel das ich gerne im Schrank hätte!

Fazit Darmstadt spielt!

Natürlich muss noch ein Fazit zum gesamten Event her. Darmstadt spielt! ist toll! Gerne wieder! Die Atmosphäre ist super, der Geräuschpegel erträglich und die Masse an Spielen und Ausstellern wirklich nicht von schlechten Eltern. Das einzig negative sind die Essenspreise. 1,50€ für ne Salzbretzel und 2€ für ne Butterbretzel, holla die Waldfee. Das nächste mal denken wir daran selbst was zu knabbern mitzubringen! Mich persönlich hat es sehr gefreut Star Wars: Imperial Assault sehen zu können und auch auf das ein oder andere Spiel konnte man Mal einen schnellen Blick werfen. Ebenfalls fantastisch finde ich den Flohmarkt. Super was es da an Spielen gab, auch wenn ich nichts kaufte. Mich wundert es nur: Sind El Grande und Thurn & Taxis wirklich so schlecht oder warum lagen davon jeweils gut 15 Exemplare auf dem Flohmarkt? Besonders El Grande mag ich doch sehr!

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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