Kurzbeschreibung:
Zur Abwechslung stelle ich euch heute mal ein kleines Denkspiel für die Mittagspause vor, das sich bequem mit ins Büro nehmen lässt. Zumindest in einer der aktuell angesagten Damenhandtaschen, in denen ich -neben Tiefgarage für die pinke Vespa- noch Einbauküche und Solarium vermute. Das Verschwinden einiger Menschen sollte übrigens auch mal dahingehend untersucht werden… vielleicht ist jemand reingefallen und wartet verzweifelt auf Hilfe?
Jedenfalls ist Brains: Japanischer Garten von Reiner Knizia ein kleines Denkspiel oder Denk-Puzzle, bei dem man versucht verschiedene Plättchen auf einer Art Postkarte richtig zu platzieren und gleichzeitig die Anforderungen des jeweiligen Rätsels zu erfüllen.
Diese Postkarten gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und es gibt immer nur jeweils eine richtige Lösung.
Es geht im Prinzip immer darum, die Wege auf den Plättchen richtig auszurichten. Manchmal muss der Weg vorbei an einem Pavillon führen, manchmal soll der Weg über drei Plättchen gehen usw.
Spielmaterial von Brains
Die kleine Schachtel enthält 7 Plättchen, die wir schon von Carcassone her kennen und selbige Qualität haben (und übrigens auch sehr ähnlich aussehen). Das einzige Manko, das ich feststellen konnte, ist die Tatsache, dass die Plättchen manchmal nicht ganz genau aneinanderpassen (siehe Bild links). Das irritiert anfangs etwas, ist aber nicht weiter tragisch. Könnte natürlich auch ein Produktionsfehler sein.
Außerdem gibt es eine Handvoll Postkarten mit 50 Rätselvorlagen, eine Spielregel (beschränkt sich auf wenige Sätze), ein Lösungsheft und einen Code, mit dem man eine App gratis herunterladen kann – für 10 weitere Rätsel oder Spielen ohne Material. Mehr braucht es nicht.
Das Thema Japanischer Garten hätte ehrlich gesagt auch beliebig durch etwas anderes ersetzt werden können. Beispielsweise “ Verbinde Wege auf einem Festivalgelände vorbei am Bierstand; verbinde dein Zelt mit dem Dixie-Klo“. Lässt sich nur wahrscheinlich nicht so gut verkaufen… ich persönlich hätte es natürlich witziger gefunden, aber muss ja auch nicht.
Spielablauf von Brains
Der Spielablauf ist wirklich einfach:
Man sucht sich eine Postkarte in beliebiger Schwierigkeitsstufe aus und versucht dann, die erforderliche Anzahl Plättchen so zu positionieren, dass alle Anforderungen, die am Rand durch Symbole aufgeführt sind, erfüllt werden. Folgende Anforderungen gibt es:
– Weg muss am Pavillon vorbeiführen
– Weg muss über die erforderliche Anzahl Brücken führen
– Weg muss zum Ying-Yang Symbol führen
– Weg muss über bestimmte Anzahl Plättchen führen (wenn er ein Plättchen verlässt und dann nochmal darauf zurück führt, wird das Plättchen erneut gezählt)
– Weg muss gleiche Symbole miteinander verbinden
That’s it
Fazit zu Brains
Klingt einfach und die ersten Rätsel sind auch nur zum Aufwärmen. Später wird es dann aber richtig knackig.
Wer jetzt überhaupt kein Interesse an solchen Puzzles oder Denkspielen hat, für den ist das Spiel nichts. Und der wird sich auch durch gute Argumente sicher nicht dazu überzeugen lassen, sowas zu spielen.
Wer aber gerne Rätsel löst und/oder puzzelt, der ist hier genau richtig. Brains ist von der Spiellänge her ideal, um kurze Wartezeiten zu überbrücken. Man kann es ja jederzeit abbrechen und dann einen Tag später weitermachen. Man muss nichts aufbauen/abbauen und kann sofort loslegen.
Das Rätsel kann natürlich auch über dumpfes Ausprobieren gelöst werden, aber es geht schneller (und macht auch mehr Spaß), wenn man über das Ausschlussverfahren und logisches Denken arbeitet. Es geht -von diesem Standpunkt aus gesehen- so ein ganz klein wenig in Richtung Tatort Theater, welches ich übrigens auch dringend empfehlen kann.
Brains: Japanischer Garten ist jetzt kein Spiel, das ich stundenlag jeden Tag „spielen“ würde, aber so hin und wieder mal 2-3 Rätsel lösen ist schon ganz fein. Eben für die oben genannte Dauer. Leider ist der Wiederspielreiz bei solchen Spielen nicht sehr hoch und je besser man sich solche Sachen merken kann, desto schneller kann man das Ding lösen, wenn man es ein zweites Mal spielt. Aber es spricht ja auch nichts dagegen, das Spiel anschließend an Oma Edeltraut weiterzugeben. Mit den beiliegenden 50 Rätseln ist man auf jeden Fall erstmal eine ganze Weile beschäftigt. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist also durchaus in Ordnung.
Pro & Contra:
+ Einfache Regeln | – Plättchen passen manchmal nicht ganz genau aneinander |
+ Sofort loslegen, kein Spielaufbau |
Bewertung
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