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Rezension: Die Quacksalber von Quedlinburg – Die Kräuterhexen

Und es wird weiter gepanscht…

Wolfgang Warsch ist weiterhin „on fire“ und bringt ein Spiel nach dem anderen heraus. Das Kennerspiel des Jahres 2018 bekommt nun mit den Kräuterhexen seine erste Erweiterung.

Was bringt die Erweiterung?

Das Grundspiel ist schon relativ vielseitig und verspricht einen hohen Widerspielreiz aufgrund seiner Variabilität. Die Kräuterhexen erweitern das Grundspiel um die namensgebenden Kräuterhexen, einem Kesselüberlauf und neuen Zutatenbüchern. Außerdem kann man nun zu fünft quacksalbern.

Transparenzinfo
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Schmidt Spiele. Siehe hierzu unsere Transparenzinformationen.

Neue Zutaten-Bücher

Die Kräuterhexen-Erweiterung bringt acht neue doppelseitige Zutaten-Bücher mit ins Spiel. Diese kann man natürlich mit den Büchern des Grundspiels beliebig kombinieren. So wird die ohnehin schon vorhandene Variabilität weiter erhöht. Außerdem kommt noch eine neue Zutat ins Spiel: das Narrenkraut. Somit kann man ab sofort auf eine weitere Zutat zurückgreifen, um seine Tränke noch weiter zu verfeinern. Außerdem gibt es jetzt ein Upgrade für die Kürbisse, die jetzt als 6er-Plättchen verfügbar sind.

Hier mal beispielsweise ein paar der neuen Zutaten:

Überlauf-Schale

War der Kessel bislang randvoll gefüllt, konnte man keine weiteren Punkte einheimsen. Ab sofort kann die Überlauf-Schale an den Kessel angelegt werden. Überschüssige Zutaten werden hier gesammelt. Die Chips verlieren im Überlauf zwar ihre besondere Wirkung (die Funktionen werden nicht mehr ausgeführt), bringen aber am Ende der Runde die Hälfte Ihres Wertes als Siegpunkte ein.

Die Kräuterhexen

Jetzt fragt ihr euch eventuell, wozu man diese Überlaufschale benötigt. All zu oft kommt es ja nicht vor, dass der Kessel „überkocht“. Aber da kommen die Kräuterhexen ins Spiel. Jeder Spieler erhält zu Spielbeginn drei Hexenpfennige (Bronze, Silber und Gold). Außerdem werden drei zufällige Hexen jeder Farbe (Bronze, Silber und Gold) ausgelegt. Mit den entsprechenden Münzen können die Spieler nun die Dienste der Hexen in Anspruch nehmen. Und diese geben dem Spiel – an der richten Stelle angewandt – nochmal einen kräftigen Boost. So helfen die Hexen z. B. dabei die Explosion des Kessels zu ignorieren, der Geldwert wird während der Einkaufs-Phase verdoppelt oder es können mehr Rubine erhalten werden.

Nutzt man die Funktionen der Hexen nicht, ist jeder Pfennig am Ende des Spiels noch zwei Siegpunkte wert. Aber eigentlich sind die Funktionen der Hexen so mächtig, dass man sie nutzen möchte. Man muss nur den richtigen Zeitpunkt abwägen, da man die Aktion mit dem entsprechenden Hexenpfennig bezahlen muss und diese damit nur einmalig nutzbar ist.

Spielgefühl

Am Spielgefühl und auch an der Spieldauer ändert sich nicht viel. Die neuen Regeln sind wirklich minimal und schnell verinnerlicht. Von den Hexen sind nur drei im Spiel und wie bei den Zutatenbüchern, stehen die Funktionen auf der entsprechenden Tafel.

Durch die Hexen kann man sein Spiel noch etwas pushen. So ist es möglich, seinen Beutel mit noch besseren Zutaten auszurüsten oder mal eine Kochrunde richtig abzuräumen. So oder so erhält das Spiel einen kleinen Schub, was zu noch besseren Kochergebnissen führt. Die Spielzeit wird nur minimal verlängert, da potenziell bessere „Kochergebnisse“ erreicht werden können und daher vielleicht etwas mehr Zutaten gezogen werden. Aber das ist aus meiner Sicht zu vernachlässigen.

Fazit

Michi meint

Die Quacksalber waren für mich im Grundspiel schon ein kurzweiliges einfaches Push-YourLuck-Spiel, welches durch sein lockeres Spielgefühl und Variabilität besticht. Das Glück spielt natürlich eine große Rolle. All diese Faktoren, werden durch die Erweiterung aber nur kaum beeinflusst. Das Spielgefühl des Grundspiels bleibt bestehen.

Die neuen Zutaten bringen noch mehr Flexibilität ins Spiel. Gerade für Spieler, die schon häufig gequacksalbert haben, wird dies nochmal wieder frischen Wind in das Spiel bringen. Die Überlaufschale ist eher ein „nötiges“ Produkt, da man durch die Kräuterhexen teilweise doch schon ein ganz schönes Stück weiter im Kessel gelangt. Aber er wird auch längst nicht in jeder Partie benötigt.

Die Kräuterhexen bringen durch Ihre Funktion ein neues taktisches Element ins Spiel, ohne den Komplexitätsgrad weiter zu steigern. Für mich bleibt es immer noch im unteren Kennerspielbereich bzw. sogar eher Familienspielbereich.

Für mich stellen die Kräuterhexen eine sinnvolle Erweiterung dar, die insbesondere moreof-the-same bietet und das Spiel wieder etwas vielseitiger macht. Außerdem bieten die Kräuterhexen ein kleines neues taktisches Element, ohne die Quacksalber auf ein neues Komplexitäts-Niveau zu heben. Für Fans des Grundspiels, die auch dessen Komplexität so mögen, wie sie ist, ist die Erweiterung daher eine Empfehlung. Für Spieler, die schon das Grundspiel nicht mochten, wird die Erweiterung daran nichts ändern.

Michi

Hallo, ich bin Michi, 1980 geboren und aus der Nähe von Bremen und relativ frisch hier dabei. Egal ob Eurogame oder feinster Ameritrash, ich mag Spiele, die auch eine Geschichte erzählen und ein cooles Thema/Artwork haben. Ich mag die Szene und den Umgang miteinander und hoffe euch hier gute Tipps geben zu können. Möge nicht nur mein Geldbeutel schrumpfen ;) Viel Spaß beim Lesen.

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