Amerika in den 60ern. Die Franchise Unternehmen schießen aus dem Boden. Auch wir gehören zu den aufstrebenden Jungunternehmern und möchten die erfolgreichste Restaurantkette Amerikas werden.
Worum geht es?
Wer den Rückentext der Spieleschachtel liest, könnte meinen, dass er hier eine Handels- oder Witschaftssimulation vor sich hat. Dem ist aber absolut nicht so. Es werden keine Burgerpreise festgelegt, kein Personal verwaltet und auch keine Waren gehandelt.
Franchise ist ein reines Areacontrol-Spiel, bei dem das Thema überhaupt nicht durchkommt, aber auch nicht stört. Wir könnten aber z. B. auch genauso gut versuchen, die meisten eigenen Streusel auf irgendwelchen Kuchen zu verteilen.
Wie spielt sich Franchise?
Das Spielbrett zeigt eine Amerikakarte, die in 10 Regionen aufgeteilt ist. Jede Region enthält Kleinstädte und Städte. Diese sind mit unterschiedlich farbigen Straßen miteinander verbunden.
Ziel des Spiels ist es möglichst viele Einflusspunkte zu sammeln. Diese erhält man über Städte- und Regionenwertungen, bei denen man möglichst viele Filialen in den Städten und Regionen eröffnet haben sollte.
Das Spiel läuft rundenweise ab, wobei jede Runde aus 4 Phasen besteht:
- Phase Einkommen: abhängig davon, in welchen Städten man bereits eine Filiale eröffnet hat und wie viele freie Plätze es in der jeweiligen Stadt noch gibt, erhält man Einkommen.
- Expandieren: man darf eine neue Filiale eröffnen. Dies kann man in Kleinstädten (nur Platz für eine Filiale) oder in einer Großstadt (bis zu 8 Plätze für Filialen) machen. Dabei muss die Stadt über eine Straße mit einer Stadt, in der man bereits eine Filiale besitzt, verbunden sein. Abhängig von der Farbe der Straße, sind die Kosten für die neue Filiale unterschiedlich teuer.
- Marktanteil vergrößern: In jeder Stadt, in der man bereits vertreten ist, kann für 1$ eine weitere Filiale eröffnet werden.
- Gegebenenfalls Stadt-/Regionenwertung: Sind in einer Stadt alle Felder für Filialen besetzt oder besitzt ein Spieler die absolute Mehrheit in einer Stadt, wird diese Stadt gewertet. Der Spieler mit der Mehrheit in der Stadt erhält dabei Punkte für diese Stadt. Je größer die Stadt, umso mehr Punkte gibt es. Dabei ist es auch wichtig, ob die Wertung durch die absolute Mehrheit oder durch Besetzen aller Felder ausgelöst wurde. Im ersten Fall, bekommt man alle Punkte der Stadt, im zweiten nur die abgerundete Hälfte. Sind nach der Stadtwertung auch alle Felder der gesamten Region besetzt, kommt es noch zu einer Regionenwertung. Dabei gibt es Punkte für den Spieler, der die meisten, die zweit meisten und die dritt meisten Filialen in der Region hat. Außerdem gibt es noch Sonderpunkte für den Spieler, der die Regionenwertung ausgelöst hat.
Zusatzaktionen: zusätzlich zu den normalen Aktionen hat jeder Spieler Bonusplättchen, die es einem ermöglichen ein zweites Mal zu expandieren, in einer Stadt zweimal den Marktanteil zu vergrößern oder einmal 10 $ zu erhalten.
Abhängig von der Spieleranzahl, endet das Spiel nach einer bestimmten Anzahl Regionenwertungen (es werden nie alle Regionen gewertet). Es gibt dann noch eine Abschlusswertung bei der man für jedes nicht genutzte Bonusplättchen, für jede besetzte Kleinstadt und für je 3 $ Punkte erhält. Wer dann die meisten Punkte hat, hat gewonnen.
Fazit
Ist man einmal im Spiel drin – und das ist man nach der ersten Runde – spielt sich Franchise locker, flockig von der Hand. Dabei muss man trotzdem einige Entscheidungen treffen. Expandiere ich weiter und muss dafür eventuell hohe Kosten in Kauf nehmen? Erhöhe ich meinen Marktanteil in einer Stadt, verzichte dafür aber unter Umständen auf ein größeres Einkommen? Konzentriere ich mich auf die Regionen, die viele Punkte bringen oder sichere ich mir lieber einige kleinere? Löse ich eine Stadtwertung aus und verzichte damit komplett auf das Einkommen dieser Stadt, erhalte aber dafür die volle Punktzahl?
Trotz dieser, zu treffenden Entscheidungen, ist Franchise kein hoch kemplexes Spiel, das mir aber durchaus Spaß macht, obwohl ich es eigentlich lieber komplexer mag.
Was ich aber zu bemängeln habe, ist, dass in unseren Partien, die „Kämpfe“, um die Städte, leider immer etwas zu kurz kamen. Meist konzentrierte sich jeder darauf, in einer Stadt, die absolute Mehrheit zu haben und bevor es zu einer Halbierung der Punkte kommt, die Stadtwertung auszulösen. Trotzdem ist eine gute Planung nötig und die Spiele gingen auch meist immer sehr knapp aus.
Ich würde Franchise im gehobenen Familienspielbereich ansiedeln, dass gut geeignet ist, um Familienspieler an komplexere Spiele heranzuführen oder für Vielspieler, um als Absacker den Abend zu beenden.