Mit Rituals & Ruins liegt nun seit einiger Zeit die erste Erweiterung für das kooperative „Turmbauspiel“ Menara vor. Die Erweiterung bringt sowohl „more of the same“ sowie drei neue Module, die etwas mehr Abwechslung in ein ohnehin schon gutes Spiel bringen. Ohne viel am Spielprinzip zu ändern fügt sich die Erweiterung gut ein und sorgt dafür, dass Menara nicht langweilig wird. Spieler die häufig Menara spielen bietet sie somit mehr Abwechslung durch minimale Regelanpassungen. Zudem bietet sie weitere Möglichkeiten zur Skalierung der Schwierigkeit. Für Fans daher eine absolute Empfehlung.
Da sich am Spielaufbau bzw. -ablauf sowie beim Spielgefühl nichts wesentliches ändert, komme ich direkt dazu, Euch die neuen Spielelemente vorzustellen.
Neues Material
Neue Tempelböden
Rituals & Ruins bringt einige neue Tempelböden mit. Dies erweitert natürlich einerseits die Varianz auf der anderen Seite bringen diese Böden teilweise auch Sonderregeln mit. So gibt es beispielsweise Tempelböden, bei denen die Säulen in einer bestimmten Reihenfolge platziert werden müssen oder Böden bei denen auf den Feldern beliebige Säulen platziert werden dürfen, jede Farbe jedoch nur einmalig vorkommen darf.
Goldene Säulen
Die beiden goldenen Säulen dürfen auf beliebige Felder platziert werden, sind allerdings kürzer als die anderen Säulen und haben damit quasi keine „tragende Rolle“.
Neue Bauplankarten
Neue Herausforderungen kommen durch die neuen Bauplankarten ins Spiel. Hierüber werden die Spieler vor neue Aufgaben gestellt. So müssen zum Beispiel zwei Tempelböden fertiggestellt, nur gleichfarbige oder verschiedenfarbige Säulen platziert werden. Hierbei handelt es sich um eine sinnvolle Ergänzung des Grundspiels, die einerseits neue Aufgaben stellt und damit den Wiederspielreiz, aber teilweise auch die Schwierigkeit erhöht.
Die drei Module
Die Tränen der Götter
Die „Tränen der Götter“ sind kleine Edelsteine, die auf den Tempelböden platziert werden müssen. Um an diese zu gelangen, kann man beliebe Säulen eintauschen. Auf einigen Tempelböden sind Felder für die Tränen der Götter vorgesehen. Bis zum Ende des Spiels müssen alle zwölf Edelsteine (sechs in blau und sechs in rot) verbaut werden. Wird dies nicht geschafft, werden die übrigen Steine auf die Etagen angerechnet.
Klingt eigentlich ziemlich einfach. Aber man muss schon etwas aufpassen, da nur begrenzt Ablageflächen für die Tränen der Götter vorhanden sind und diese je nach Seite des Tempelbodens entweder rot oder blau sind. Hier muss also aufgepasst werden, damit tatsächlich alle Steine platziert werden können.
Die Rituale
Die Rituale sind kleine Karten über die neue Regeln in das Spiel integriert werden können. Diese können z. B. vor einer Partie zufällig gezogen werden. Hierüber können z. B. die Tränen der Götter ins Spiel kommen (wenn man das Modul nicht eh schon dabei hat). Andere Beispiele wären z. B. nur mit hellen Tempelböden zu spielen oder beim Höhersetzen von Säulen ausschließlich gelbe zu wählen. Die dreizehn Rituale bringen also nochmal etwas frischen Pepp in das Spiel und sorgen für einen höheren Wiederspielreiz, da sich so jede Partie von der anderen unterscheidet. Trotzdem sind die Regeländerungen immer nur minimal, so dass man sich nicht groß umstellen muss.
Das Schicksal
Das Schicksal sind Karten für die Tempelböden. Jeder Tempelboden hat nun eine Karte. Hierüber können zufällig die neuen Tempelböden gezogen werden. Hier werden drei Stufen laut Regel vorgeschlagen: entweder legt man drei Karten aus, aus denen man den nächsten Tempelboden, der platziert werden muss, auswählen kann. Alternativ kann auch nur eine ausgelegt werden oder die Karte erst beim Platzieren gezogen werden.
Über dieses Element kann man natürlich super die Schwierigkeit skalieren. Bei drei ausliegenden Karten kann man wunderbar taktieren und die Tempelböden optimal in das Bauwerk einfügen. Bei nur einer oder gar keiner Karte ist das natürlich deutlich schwieriger.
Szenarien
Man kann die neuen Materialien und Module natürlich nach Belieben in das Spiel integrieren. Der Erweiterung liegen allerdings auch Szenarien bei. In den zehn Szenarien wird vorgegeben, welche Materialen der Erweiterung jeweils in das Grundspiel integriert werden. Hierüber kann man prima die verschiedenen Möglichkeiten der Erweiterung kennenlernen und wird vor abwechslungsreiche Aufgaben gestellt.
Fazit
Rituals & Ruins bietet durch die neuen Materialien und Module einige kleine bzw. zusätzliche Inhalte, die Menara deutlich abwechslungsreicher machen und daher den Wiederspielreiz deutlich erhöht. Durch den modularen Aufbau kann man die Möglichkeiten der Erweiterung je nach dem eigenen Geschmack nutzen. Wobei alle nur kleine Änderungen mitbringen und daher auch kombiniert eingesetzt werden können. Die Szenarien bieten hier einen guten Einstieg, um die Neuerungen nach und nach kennenzulernen. Trotzdem ändert sich nichts am Spielgefühl.
Durch den Einsatz der unterschiedlichen Materialien kann zudem gut am Schwierigkeitsgrad skaliert werden. Durch die neuen Bauplankarten wird das Spiel durchaus etwas knackiger. Da muss man noch besser aufpassen, welche Säulen man zur Verfügung hat. Auf der anderen Seite kann man durch die Karten für die Bauplanteile auch taktischer spielen, wenn man hiervon drei ausliegen hat. Je nach Geschmack, kann man das Spiel noch besser an seine Bedürfnisse anpassen. Für Fans des Grundspiels kann man die Erweiterung daher uneingeschränkt empfehlen.