Arrr ihr Landratten. Schon wieder ein Piratenspiel bei den Boardgamejunkies. Und schon wieder ein Spiel von Alexander Pfister. Wird ganz schön langweilig hier! Mitnichten, denn heute nehme ich dich mit in die Welt des Handeln und Heuerns und am besten, du bringst ein paar Freunde mit. Wir schauen uns die Erweiterung „Ein Auftrag geht noch…“ zu Port Royal an.
Das Spielprinzip von Port Royal: Ein Auftrag geht noch…
Ja das Spielprinzip. Es geht hier um eine Erweiterung. Menschen die diesen Text lesen, sollten das Spielprinzip also bereits kennen. Es ist ein Push-Your-Luck Mechanismus mit Kartenaufdecken ud einzelnen Spezialfähigkeiten. Was macht die Erweiterung nun aber anders? Erst einmal ist die Erweiterung theoretisch in drei Teile gespalten. Es gibt die Kooperative Variante, es gibt Ergänzungen für die kompetitive Variante und es gibt die Solo-Variante, welche aber der kooperativen Variante naturgemäß am nähsten steht.
Generell kommen neue Karten ins Spiel mit neuen Fähigkeiten. Der Kern sind die namensgebenden Aufträge. Diese können von Spielern erfüllt werden und geben Siegpunkte und/oder Münzen. In der kompetitiven Variante verkürzen die Aufträge das Spiel, da weiterhin bei 12 Siegpunkten Schluss ist, man nun aber eine weitere Möglichkeit für Siegpunkt hat und diese sogar oft nebenbei erledigen kann.
In der kooperativen Variante sind die Aufträge das Schlüsselelement. Gemeinsam müssen die Spieler eine von der Spieleranzahl abhängige Zahl an Aufträgen erfüllen und haben dafür nur eine bestimmte Anzahl Runden Zeit. Das Push-your-Luck-Element bestimmt das Spiel weiterhin und genau deswegen, hätte ich nie gedacht, dass Piraten auch zusammenarbeiten können. Doch wer beim Handeln und Heuern sich nicht aufmerksam abstimmt und sich mit seinen Mit-Piraten abstimmt, wer welchen Auftrag erfüllt, wird mit seinem Schiff ziemlich schnell den Grund des Ozeans erreichen.
Was mir gut gefällt
Ganz ehrlich? Alles. Aus einem kleinen kurzen und tollem Spiel wurde ein kleines, noch etwas kürzeres, noch tolleres Spiel mit zwei gleichwertigen und super funktionierenden Varianten. Die Aufträge, das bestimmende Element der Erweiterung, sind abwechslungsreich und decken alle Facetten des Spiels ab. Ich kann nun mit meiner Spielgruppe wählen, ob man gegeneinander oder miteinander spielt. Beides weckt Emotionen, beides funktioniert tadellos und beides lebt von seiner Einfachheit. Erweiterungen machen Spiele oft komplexer, Alexander Pfister hat bewiesen, dass das nicht so sein muss.
Was mir nicht so gut gefällt
Naja gut, als ich sagte alles gefällt mir habe ich ein bisschen gelogen. Aber dieser Punkt ist so klein, ich müsste ihn eigentlich in Schriftgröße 2 schreiben.
Ich find die Solo-Variante langweilig. Fertig, mehr gibts dazu nicht zu sagen. Es fehlt die Interaktion.
Fazit zu Port Royal: Ein Auftrag geht noch
Braucht es hier wirklich noch ein Fazit? Na gut, wenn dir Port Royal gefallen hat, dann greif zu. Es ist unmöglich, dass du zu diesem Preis was verkehrt machst. Danke Alexander Pfister für ein weiteres tollen Spiel! Damit einher geht dann auch die Note. Eine Bestnote. Ein Herausragend. Warum? Darum! Und weil Alexander Pfister gezeigt hat, dass auch ein kleines, kompetitiv Kartenspiel mit Push-Your-Luck als Kernmechanik eine sinnvolle Kooperative Variante bekommen kann und das Grundspiel, also die kompetitive Variante, ebenfalls noch ein Stückchen besser wurde. Das Herausragend ist hier also einerseits als Lob für die Leistung des Autors zu sehen und andererseits für das Spielerlebnis, dass einem die kooperative Variante von Port Royal in ca. 30 Minuten gibt.
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