Rezensionen

Rezension: Pandemie

Story Highlights

Einleitung

Rettet die Menschheit! Mit keiner kleineren Aufgabe als dieser werden wir in Pandemie beauftragt. Die Menschheit retten? Vor was? Vor vier verdammt fiesen Seuchen. Was uns neben gemeinen Krankheiten im Brettspiel Pandemie noch erwartet könnt ihr in diesem Test lesen. Getestet wird die aktuelle Ausgabe von Z-Man Games.

Die Fakten

In Pandemie versuchen 2-4 Spieler kooperativ die Welt vor ausbrechenden Seuchen zu retten. Hierzu stehen 7 unterschiedliche Rollen – Vom Sanitäter bis zum Logistiker – mit jeweils einzigartigen Fähigkeiten zur Verfügung. Pandemie gibt es schon seit 2007 und seit 2008 von Pegasus Spiele in Deutschland. Da Z-Man Games – der englische Verlag – nun auch im deutschen Raum spiele verlegt, ist die aktuelle Ausgabe nicht mehr von Pegasus Spiele. Es gab einige Änderungen im Material, welche in diesem Test auch betrachtet werden.

Der Inhalt von Pandemie

  • 7 Rollenkarten
  • 7 Spielfiguren in 7 Farben
  • 6 Forschungszentren
  • 48 Stadtkarten
  • 6 Epidemiekarten
  • 5 Ereigniskarten
  • 4 Übersichtskarten
  • 48 Infektionskarten
  • 58 Seuchenwürfel in Schwarz, Rot, Gelb und Blau (24 pro Farbe)
  • 4 Heilmittelmarker
  • 1 Ausbruchsmarker
  • 1 Infektionsmarker

Das Spielmaterial von Pandemie

Wie immer in meinen Tests gehe ich zuerst auf das Spielmaterial ein.

Das Spielbrett

Aufgebaute Pandemie Spielbrett
Aufgebaute Pandemie Spielbrett

Das Spielbrett ist in monotonen Blautönen gehalten, die Städtenamen nicht wirklich an ihren geographischen Positionen. Vom Städtename führt ein Strich mit einem Punkten zur ungefähren geographischen Position. Die Karte auf dem Spielbrett umfasst die gesamte Welt, ausgenommen Süd- und Nordpol. Die Städte sind in unterschiedliche Farben eingeteilt, dies zeigt an, welche Krankheit in dieser Stadt keimt.

Des Weiteren sind Felder für die Spieler- und Infektionskarten oben rechts und unten rechts auf dem Spielplan inklusive Ablagestapel. Zwei Leisten für die Infektionsstufe und die Anzahl der Ausbrüche komplettieren die Funktion des Spielbretts.

Die Seuchenwürfel

Die Seuchenwürfel in vier Farben
Die Seuchenwürfel in vier Farben

Die Seuchenwürfel in den 4 verschiedenen Farben sind aus durchsichtigem Plastik und recht klein, machen optisch aber einiges her. Schade ist, dass sie nicht perfekt quadratisch bzw, glatt sind und sich daher nicht stapeln lassen – ein Umstand, welcher in der Pegasus Spiele Ausgabe noch ohne Probleme möglich war und von uns gern genutzt wurde.

Die Figuren und Marker

Die Spielerfiguren und die Forschungszentren, sowie der Infektions- und Ausbruchmarker sind aus Holz. Dies hat mich bei

Die Holzmarker für die Gegenmittel, die Infektionsrate und die Ausbrüche
Die Holzmarker für die Gegenmittel, die Infektionsrate und die Ausbrüche

einem Spiel eines amerikanischen Verlags ehrlich gesagt ein bisschen gewundert, hatte ich doch den Eindruck die Amerikaner setzen mehr auf Plastik. Die Qualität ist bei den Holzteilen super, allerdings finde ich sie optisch sehr rudimentär – eine entsprechend modelierte Plastikfigur zumindest für die Forschungszentren und Plastikfiguren oder Pappsteller – wie bei Arkham Horror z.B. – für die Spielerfiguren, wären optisch auf jeden Fall schöner gewesen.

Die Spielkarten

Die Spielerkarten
Die Spielerkarten

Die Karten sind in guter Qualität mit Leinenstruktur. Allerdings sind nach dem Auspacken an 1-2 Karten schon sichtbare Abschürfungen – oder Druckfehler – vorhanden. Wenn man es genau nimmt könnte man sich leicht merken welche Karten dies sind und diese dann auf dem Nachziehstapel identifizieren. Aber wer möchte sich schon selbst bescheissen?!

Der Spielablauf von Pandemie

Ziel des Spiels

Beginnen wir mit dem Ziel: Die Welt vor den Seuchen retten. Dazu müssen wir die 4 Gegenmittel erforschen. Dies geschieht in dem man 5 Städtekarten der gleichen Farbe abwirft um das entsprechend farbige Gegenmittel zu erforschen.

Ein Zug in Pandemie

Pandemie hat einen recht simplen Spielablauf. In der Spielvorbereitung werden 9 Städte infiziert – drei Städte mit drei Würfeln, drei mit zwei Würfeln und drei mit einem Würfel. Diese stellen die Anfangsbedrohung dar.

Ist ein Spieler am Zug hat er vier Aktionen. Folgende Aktionen stehen zur Verfügung:

  • Seuche entfernen – Einen Seuchenwürfel entfernen, bei entdecktem Gegenmittel alle Seuchenwürfel in der Stadt entfernen
  • Bewegen – In eine angrenzende Stadt ziehen
  • Forschungszentrum bauen – Karte mit dem Namen der aktuellen Position abwerfen und dort ein Forschungszentrum errichten
  • Wissen teilen – Eine Karte mit dem Namen der jeweiligen Position bekommen oder an einen anderen Spieler am gleichen Ort weitergeben
  • Gegenmittel erforschen – 5 Städtekarten der gleichen Farbe abwerfen und entsprechend farbiges Gegenmittel erforschen
  • Bewegungsarten:
    • Karte mit aktuellem Ort abwerfen und irgendwohin fliegen
    • Karte mit Zielort abwerfen und dort hin fliegen
    • Von Forschungszentrum zu Forschungszentrum fliegen

Mit diesen Aktionen muss man also die jeweiligen Gegenmittel erforschen. Die 4 Seuchen (rot, blau, schwarz, gelb) sind auf die verschiedenen Gebiete der Erde aufgeteilt. Hat man seine vier Aktionen aufgebraucht, muss man zwei neue Spielerkarten ziehen. Auf den Spielerkarten sind die Städte in der jeweiligen Farbe abgebildet, welche man zum reisen, für Forschungszentren und für das Gegenmittel benötigt. Die Spielerkarten stellen ebenfalls die verbleibende Zeit dar. Können keine zwei Karten nachgezogen werden, ist das Spiel verloren. Neben den Städten finden sich noch Aktionskarten – die Vorteile, wie ein kostenloses Forschungszentrum irgendwo in der Welt, bringen – und die Epidemiekarten – unsere größten Feinde.

Eine Epidemie

Eine Epidemiekarte aus Pandemie
Eine Epidemiekarte aus Pandemie

Epidemien passieren regelmäßig in Pandemie und bestimmen den Schwierigkeitsgrad. Eine Epidemie bedeutet, dass die untere Karte vom Infektionsstapel gezogen wird und in die betroffene Stadt 3 Seuchenwürfel gelegt werden. Danach wird die Karte abgelegt und der Infektionsablagestapel neu gemischt und oben auf den Nachziehstapel gelegt. Das bedeutet, Städte die in kurzer Vergangenheit erst von den Seuchen heimgesucht wurden, werden nun erneut heimgesucht. Liegen dort z.B. drei Würfel, ist die Gefahr eines Ausbruches nun recht akut. Dies sorgt für Spannung auf dem Spielbrett. Nach dem Neumischen werden also neue Städte infiziert – je nach Infektionsrate werden zwei, drei oder vier Städte infiziert.

Das Spielende

Das Spiel ist vorbei wenn das Ziel erreicht wurde, also die Gegenmittel erforscht wurden. Dann haben die Spieler gewonnen. Verloren hingegen haben die Spieler dann, wenn nicht mehr zwei Spielerkarten nachgezogen werden können, wenn mehr als 8 Mal ein Ausbruch stattfand oder wenn von einer Seuche ein Würfel gelegt werden muss, es aber keinen mehr im Vorrat gibt.

Durch diese vielfältigen Bedingungen verlieren zu können, müssen die Spieler einiges gleichzeitig im Auge und unter Kontrolle halten. Kommunikation ist extrem wichtig und sollte bei einem kooperativen Spiel immer gegeben sein.

Der Schwierigkeitsgrad

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich anpassen. Auf Leicht kommen nur 4 Epidemiekarten in den Nachziehstapel, auf Normal sind es 5 und auf Schwer sind es 6. Dies erhöht nicht nur die Zahl der Epidemien, es verkürzt auch die Abstände zwischen ihnen. Aktuell spielen wir auf Leicht oder Normal und schaffen wenn dann gerade so. Selbst auf leicht verlieren wir relativ oft. Eine Zeit lang spielten wir es auf schwer und verloren immer. Der Vorteil von Pandemie ist: Es ist nie frustrierend. Manchmal verliert man aufgrund doof nachgezogener Karten. Das nimmt man aber gerne hin, denn Pandemie ist kein Spiel das ewig dauert.

Die Spieldauer

Die Spieldauer ist mit 45 Minuten durchaus realistisch und leicht zu unterschreiten. Zu zweit spielen wir es auch mal in 30 Minuten. Dies sorgt dafür, dass wenn man mal verloren hat, man schnell und gerne eine weitere Partie dranhängt oder Pandemie abends noch schnell Mal auf den Tisch kommt. Ein wirklicher Vorteil dieser Perle!

Das Regelwerk

Das Regelwerk von Pandemie ist ausgesprochen kurz, klar formuliert und mit Beispielen versehen. Kurzum, es gibt wirklich nichts daran auszusetzen. Jede Situation ist erklärt und komplexere Vorgänge wie eine Epidemie oder ein Ausbruch sind mit Beispielen Schritt für Schritt verdeutlicht. Genau so muss eine Regel sein!

Solo-Spielbarkeit

Pandemie lässt sich ohne große Probleme auch Solo spielen. Man muss nur die Handkarten der zwei getrennten Rollen auseinander halten und schon steht dem Solo-Spiel nichts im Wege! Mir macht das durchaus Spaß Abends noch schnell zu versuchen die Welt zu retten.

Unterschiede zwischen der Pegasus und der Z-Man Games Version

Die Z-Man Games Version ist die aktuelle Version von Pandemie. Doch es gibt auch noch eine ältere, vom Pegasus Verlag vertriebene Version. Diese ist zwar nicht mehr zu realistischen Preisen zu bekommen, trotzdem möchte ich kurz auf die Unterschiede eingehen, da ich beide Versionen kenne.

Das Spielbrett bei der Pegasus-Version ist größer und im Design leicht anders, es ist weniger blau. Das kleine Spielbrett kommt dem Spiel zu Gute.

Das Kartendesign hat sich geändert. Die Kartengröße ist anders sowie das Design der einzelnen Karten. Ich fand besonders das Design der Städtekarten in der Pegasus-Version schöner.

Die Seuchenwürfel der Pegasus-Version sind aus Holz und lassen sich dadurch stapeln. Der Überblick wie viele Seuchenwürfel nun wo liegen ist besonders in größeren Runden dadurch leichter. Ich selbst finde die durchsichtigen Plastikwürfel allerdings schöner, auch wenn die QUalität wirklich besser sein könnte.

Die Schachtel der Pegasus-Version ist, aufgrund des größeren Spielbretts, ebenfalls größer. Ein weiterer Nachteil meiner Meinung nach – oder ein Vorteil wenn man die Erweiterungen mit rein packen möchte.

Der Z-Man Games-Version liegen im Grundspiel zwei Rollenkarten mehr bei als bei Pegasus. Ein eindeutiger Vorteil der aktuellen Version.

Die Versionen, besonders die Erweiterungen, sind nicht untereinander kompatibel.

Erweiterungen

Pandemie bietet noch einige Erweiterungen, welche das Spiel abwechslungsreicher und schwieriger machen können. Die meisten der Erweiterungen sind modular.

  • Pandemie – Auf Messers Schneide
  • Pandemie – Im Labor
  • Pandemie – Ausnahmezustand

Fazit zu Pandemie

Pandemie – Was für eine Perle unter den kooperativen Spielen. Schneller Einstieg, sehr gut für Brettspiel-Neulinge und doch Spannung pur. Neben dem tollen Material ist besonders der anpassbare Schwierigkeitsgrad eine überaus tolle Sache, denn so bleibt es immer spannend. Während ich den Test schrieb, wurde mir immer mehr klar, wie viel Pandemie richtig und wie wenig es falsch macht. Es gibt eigentlich nichts, dass das Spiel selbst falsch macht. An den Seuchenwürfeln gibt es zu meckern, ein leichter Glücksfaktor ist vorhanden – der aber für Spannung sorgt – und sonst ist Pandemie quasi perfekt. Es ist nicht mein Lieblingsspiel nein, aber das liegt ganz einfach daran, dass ich andere Genres und Thematiken mehr bevorzuge. Ich würde aber niemals zu einer Runde Pandemie nein sagen. Die 6 Würfel sind mehr als verdient!

Bewertung von Pandemie

Herausragendes Spiel

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

Passende Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"