Um was geht’s?
In Via Nebula versuchen die Spieler 5 Gebäude zu errichten. Dabei müssen sie Rohstoffquellen erschließen, Bauplätze auf Ruinen errichten und den Nebel verdrängen um die Rohstoffe zu den Bauplätzen schaffen zu können. Der Spieler, der zuerst seine 5 Gebäude gebaut hat, gewinnt das Spiel.
Pro Zug stehen jedem Spieler 2 Aktionspunkte zur Verfügung. Die meisten Aktionen kosten 1 Aktionspunkt wie:
- Bauplatz beanspruchen
- Nebelfeld mit Wiese überdecken
- Arbeiter auf Rohstoffquelle setzen
- Gebäude bauen
Einzig das bedecken von „versteinerter Wald“ mit Wiesen-Plättchen kostet 2 Aktionen. Die Aktionspunkte können beliebig ausgegeben werden.
Der Spielplan besteht aus Hex-Feldern mit unterschiedlichen Feldern. Zu Beginn werden dort Rohstoffquellen ausgelegt sowie 4 Rohstoffquellen schon bestückt. Im Laufe des Spiels müssen die anderen Rohstoffe mit Arbeitern erschlossen werden, wovon jeder Spieler nur 3 Stück hat. Ebenso haben die Spieler nur 3 Bauplatz-Plättchen. Ist die Rohstoffquelle versiegt oder das Gebäude gebaut, kommen Arbeiter bzw. Plättchen zurück in den Vorrat.
Der Clou am Spiel ist das Gegeneinander im Miteinander. Arbeiter einzusetzen um eine Rohstoffquelle zu erschließen, nutzt jedem Spieler. Den es kann sich jeder bedienen. Das gleiche gilt für Wiesenfelder. Diese ebnen den Weg für den Transport von Waren. Jeder kann über jedes Wiesenfeld transportieren. Einzig bei den Gebäuden, den Bauplätzen und bei der Menge der Rohstoffe (Den letzten Stein einer Quelle wegschnappen) gibt es Konkurrenz. Die Spieler spielen also aktiv miteinander und stören sich durch kleinste Sticheleien. Insgesamt erzeugt Via Nebula aber eine Wohlfühl-Atmosphäre. Dieses Wohlfühlen droht aber, gerade bei uns Vielspielern, in Langweile abzudriften. Das Spiel bietet zwar einen einfacheren und schwierigeren Spielplan, einen wirklichen Unterschied konnten wir spielerisch aber nicht ausmachen. Ja die Wege sind verwinkelter, dauern dadurch länger, das war es aber auch schon.
Trotzdem macht Via Nebula vieles richtig, besonders im Sektor der Familienspiele oder Gateway-Games. Das Spielprinzip ist schnell verstanden, die Aktionen sind auf dem Spielertableau abgebildet. Das Spielmaterial ist wahnsinnig schön. Tolle Illustrationen, Rohstoff-Mepple in der Form des jeweiligen Rohstoffs und ein Inlay für die Box machen optisch war her und laden zum spielen ein. Die Hexfelder erinnern Spieler an Catan und knüpfen dadurch an Bekanntes an. Und es hat sogar noch mehr mit Catan gemeinsam. Ich baue mit Rohstoffen und verbinde zwei Punkte. Man könnte sagen: Catan meets Zug um Zug. Genau in dieser Gesellschaft sehe ich Via Nebula auch. Vom Anspruch her, von der Spielzeit her und von der tollen Optik her.
Martin Wallace hat damit wieder einmal bewiesen, dass er ein vielseitiger Autor ist. Für mich reicht es leider nicht für ein „sehr gut“, da hätte ich einfach von der Experten-Variante mehr erwartet als ein etwas anders designter Spielplan. Neue Elemente, Module, vielleicht mehr Konkurrenz wären einer schwierigeren Version zuträglich gewesen. Somit bleibt das Spiel ein bisschen hinter dem möglichen zurück. Aber mit Catan und Zug um Zug ist es ja in bester Gesellschaft und braucht sich nicht zu verstecken.
Übrigens: Die Altersangabe ab 12 halte ich spielerisch für völlig überzogen. Spielt das Mal mit einem 8-jährigen. Ich bin sicher das funktioniert.
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Asmodee.
Preis 9,95 ?……Erscheinungsjahr 2015 ?…..
Hallo David,
vielen Dank. Da sind Zahlen aus der Vorlage mit durchgerutscht.