Empire Engine – das Zahnrad läuft wie geschmiert. Wer dreht die Räder so klug, dass er am Ende das Spiel gewinnt?
Empire Engine von Pegasus Spiele ist ein Spiel für 2-4 Personen (erweiterbar auf 8 Personen mit 2 Spielen). In Empire Engine befindet sich die Welt im Krieg. Die Spieler steuern ihre Nation über zwei Zahnräder und führen mit diesen Aktionen aus, um am Ende die meisten Siegpunkte zu besitzen.
Der Spielablauf von Empire Engine
In Empire Engine gibt es pro Spieler 4 verschiedene Karten – 1 rechtes und 1 linkes Zahnrad, eine einmal drehen Karte und eine zweimal drehen Karte. Des Weiteren gibt es drei verschiedene Rohstoffe: Soldaten (rot), Waren (gelb) und Technologien (blau). Das Spiel wird eine festgelegte Anzahl an Runden gespielt, wobei sich diese Anzahl an der Zahl der Spieler orientiert. Je mehr Spieler, desto mehr Runden werden gespielt. Damit steigt die Spiellänge exponentiell zur Anzahl der Spieler.
Jedes Zahnrad ist eingeteilt in vier Bereiche. In jedem Bereich ist eine Aktion. Es wird immer die Aktion ausgeführt, welche oben steht.
Zu Beginn des Spiels – Runde 1 – erhält jeder Spieler einen Soldaten und eine Ware. Danach legt jeder Spieler verdeckt seine Zahnräder aus. Haben dies alle Spieler getan, wird die Aktion jedes Zahnrads ausgeführt. Dabei gibt es eine festgelegte Reihenfolge. Zuerst werden die Aktionen ausgeführt, durch die man Rohstoffe erhält. Also entweder 2 Soldaten in den Aktionsbereich, 2 Waren in den Aktionsbereich oder 1 Technologie in den Wertungsbereich. Danach werden die Angriffe und Verteidigungen abgehandelt. Ein Spieler greift immer den Spieler an, der in Richtung des entsprechenden Zahnrades sitzt. Benutzt man mit dem rechten Zahnrad den Angriff, wird der Spieler rechts von einem angegriffen und beim linken Zahnrad, der Spieler links von einem. In einem 4-Spieler-Spiel ist man somit immer vor jeweils vor dem gegenüberliegenden Spieler sicher.
Ein Angriff ist dann erfolgreich, wenn der angegriffene Spieler nicht die Aktion verteidigen gewählt hat. Ist der Angriff erfolgreich, darf der Angreifer einen Rohstoff aus dem Aktionsbereich des Verteidigers nehmen und in seinen eigenen Wertungsbereich legen.
Hat der angegriffene Spieler erfolgreich verteidigt – also die Aktion verteidigen gewählt – so darf er sich einen Soldat aus dem Vorrat in seinen Wertungsbereich legen.
Nun kommen die letzten beiden Aktionen. Wurde man nicht erfolgreich angegriffen, darf man diese Aktionen – falls mit dem Zahnrad gewählt ausführen. Die erste ist Exportieren. Man legt alle seine Waren (gelbe Steine) von seinem Aktionsbereich in seinen Wertungsbereich. Die zweite mögliche Aktion ist Bergung, hier nimmt man einen beliebigen Stein aus dem Vorrat und legt ihn in seinen Wertungsbereich.
Ab der 2. Spielrunde werden die Zahnräder nicht mehr auf die Hand genommen, es wird nur noch mit den Drehkarten gespielt. Beginnend beim Startspieler legt dieser eine seiner beiden Drehkarten unter eines seiner Zahnräder. Dies bestimmt, wie weit das Zahnrad dann gedreht wird und welche Aktion ausgeführt wird. Wir erinnern uns, eine Drehkarte zeigt eine 1 und die andere eine 2. Wir können diesen Wert aber beeinflussen. Legen wir einen beliebigen Rohstoff aus unserem Aktionsbereich auf eine Drehkarte wird aus der 1 eine 0 und aus der 2 eine 3. Gedreht wird übrigens immer im Uhrzeigersinn.
Hat jeder Spieler eine Drehkarte gelegt, legt der Spieler, der zuletzt seine gelegt hat, seine zweite Drehkarte und es geht zurück bis zum Startspieler. Diese Reihenfolge ist wichtig, da man einschätzen kann – und dies auch dringend versuchen sollte – was die anderen Spieler. Denn so viele Möglichkeiten existieren ja nicht. Trotzdem sorgt dieser Mechanismus immer wieder für Überraschungen, weil jeder seine Nachbarn einschätzt kommt es dadurch immer mal zu verzwickten Situationen, die an das Gefangendilemma erinnern.
Neben dem normalen Jeder-gegen-Jeden Modus gibt es auch noch einen Team-Modus. Bei 4, 6 oder 8 Spielern sind dann die sich gegenübersitzenden Spieler ein Team.
Was mir an Empire Engine nicht so gut gefällt:
Empire Engine ist ein sehr abstraktes Spiel. Man wählt nur Aktionen aus und versucht Steinchen zu ergattern. Das Thema dahinter ist aufgesetzt und nutzlos. Es kommt zu keiner Zeit das Gefühl auf, wirklich im Krieg miteinander zu stehen oder Waren zu erhalten und Technologien zu erforschen.
Des Weiteren verliert das Spiel an Potential, wenn man es nur zu zweit spielt. Denn dann ist es irrelevant ob man das rechte oder linke Zahnrad für seine Aktionen nutzt. Das Ziel ist immer der Gegner.
Was ich an Empire Engine neutral sehe:
Die Zahnradmechanik ist eigentlich innovativ und interessant, nutzt sich für meinen Geschmack aber etwas zu schnell ab.
Was mir an Empire Engine gut gefällt:
Mir gefällt wirklich gut, dass das Spiel eine ausgezeichnete Materialqualität aufweist und auf bis zu 8 Spieler erweiterbar ist. Bei einem Spiel für ca. 10€ kann man es verkraften, dass man dafür ein zweites Spiel benötigt. Des Weiteren ist die Idee mit den Spezialfähigkeiten für die Spieler interessant und wirklich sinnvoll. Denn wenn sich der Mechanismus abgenutzt hat, bringen die Fähigkeiten neuen Pepp rein.
Fazit zu Empire Engine
Empire Engine, ein Spiel mit wenig Material, welches schnell gespielt ist und trotzdem ganz schön die grauen Zellen anstrengen kann. Ich mag es. Es ist schade, dass der Mechanismus sich relativ schnell abnutzt und dass das Thema des Spiels – bis auf die Angriffs-Aktion – eigentlich nicht zum tragen kommt. Die verschiedenen Spielmodi, die Erweiterbarkeit auf 8 Spieler und der kleine Preis sind die großen Pluspunkte von Empire Engine.
Empfehlen kann ich das Spiel jedem, der ein verkopftes, abstraktes, aber kurzes Spiel für 2-8 Spieler sucht.
Pro- / Contra-Liste
+ Hochwertiges Material | – sehr abstrakt |
+ Bis 8 Spieler bei 2 Spielen | – Mechanik verliert an Reiz |
+ schnell und einfach erklärt & verstanden | – Thema aufgesetzt |
ich finds ja immer noch schade dass pegasus diese ganzen spiele nicht auch in nem samtbeutel rausbringt :D
das spiel fand ich recht meh, aber musste es doch einige male spielen weil ich die zanhradmechanik so clever fand. ich kann mir vorstellen dass man die in den nächsten jahren noch mal in ein oder zwei anderen spiel verwertet wird.
Ich bin immer ganz froh ne Box zu haben und freue mich über das verbesserte Spielmaterial (hab gelesen, das AEG Material sei schlechter). Die verkopfte Zahnradmechanik muss man mögen, das abstrakte noch dazu, dann ist es ein wirklich gutes Micro-Game.
ja, das material bei aeg is echt etwas dürftiger. vor allem bei love letter und lost legacy haben pegasus ja noch derbe an qualität drauf gelegt. aber son samtbeutel in der jackentasche is irgendwie noch portabler. hier liegen diverse love letter versionen im haus rum, aber wenns raus geht kommt nur die aeg version im beutel in frage.
bei empire engine würd ich schätzen dass man auch mit schlechter qualität sein geld raus hat bevor die karten auseinander fallen :D
andererseits zerstören diese beutel natürlich auch die gewohnte ordnung im spieleregal ^^