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Rezension: Race for the Galaxy Revised Edition

Ein Klassiker!

Race for the Galaxy ist zurück! In einer „Revised Edition“ – also auf deutsch: Das normale Spiel mit minimalen Änderungen ist endlich zurück. Doch warum ist die Freude so groß, dass ein Spiel von vor 10 Jahren wieder flächendeckend verfügbar ist? Besonders wo es doch mittlerweile mit Roll for the Galaxy eine weiterentwicklung als Würfelspiel gibt?

Transparenzinfo
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Pegasus Spiele. Siehe hierzu unsere Transparenzinformationen.

Race for the Galaxy ist Kult

Roll for the Galaxy ist zwar eine sogenannte reimplementation oder neuinterpretation von Race for the Galaxy. Es wandelt aber eben das bewährte Spielprinzip ab in dem es Würfel hinzufügt und die Karten entfernt.

Der Kern von Race for the Galaxy ist der Aktionswahlmechanismus. Jeder Spieler sucht geheim eine Phase aus, die gespielt werden soll. Die gespielten Phasen entscheiden, welche Aktionen die Spieler zur Verfügung haben. Jeder der eine Phase aktiv wählt, hat einen Bonus beim ausführen, alle anderen dürfen die Phase auch spielen, allerdings ohne Bonus.

Dieser Mechanismus war aber nicht neu, bereits Puerto Rico (alea – 2002) und San Juan (alea- 2004) nutzten diese Art Aktionswahlmechanismus und Puerto Rico hat ihn sogar erfunden und wurde ein großer Erfolg. Der spannende Unterschied ist: Bei Race for the Galaxy erfolgt die Aktionswahl geheim. Man muss seine Mitspieler also lesen und einschätzen.

Der zweite Kniff ist das Handkartenmanagement. Die Handkarten sind die Karten die man ausspielen will und gleichzeitig Ressource um diese auszuspielen. Auch diesen Mechanismus benutzte San Juan vorher bereits. Doch bei Race for the Galaxy sind die Entscheidungen komplexer! Es gibt mehr und gewichtigere Entscheidungen obwohl es auch bei genauerem hinsehen einem San Juan ähnelt. Denn auch bei San Juan können die Karteneffekte den Nutzen einer Aktion bzw. Spielphase erhöhen. Was macht Race for the Galaxy also besonders?

Die Mischung macht’s!

Wir haben verstanden. Race for the Galaxy war kein Innovationsmonster. Mehr noch, es hat den Einstieg durch seine zwar sehr gute, aber eben auch anfangs sperrige Ikonographie erschwert. Bei San Juan war es nur Kartentext, den versteht jeder. Bei Race for the Galaxy sollte eine eigene (Symbol)-Sprache gelernt werden. Gar nicht so einfach – aber den Aufwand auf jeden Fall wert!

Wenn ich davon spreche, dass die Mischung Race for the Galaxy so erfolgreich macht, dann spreche ich von der Mischung möglicher taktischer und Strategischer Entscheidungen. Mit dem Militär Planeten erobern? Oder auf das verschiffen seltener Güter setzen? Vielleicht entwickeln wir uns ja auch technologisch weiter, so dass wir mit vielen Boni am Ende abräumen? Auf wenige teure (= viele Siegpunkte) Karten gehen oder doch schnell das Spiel mit 12 eher kleinen Karten beenden? Race for the Galaxy stellt mich jede Partie vor neue spannende Entscheidungen!

Aber Moment! Es gibt doch die neuere Würfelvariante!

Stimmt! Und diese ist meiner Meinung nach ein ebenso grandioses Spiel wie das eigentliche Race for the Galaxy. Der Unterschied ist aber, Race for the Galaxy ist steuerbarer und bezahlt dies mit dem Handling. Roll for the Galaxy hat durch das Würfel und den Beutel mit den Plättchen das deutlich bessere Handling während der Partie. Es ist nicht ungewöhnlich während einer Partie Race for the Galaxy den Kartenstapel durchzuspielen und dann beginnt das lästige mischen des unsortierten, unförmigen Ablagestapels. Geben wir es zu – wir alle hassen es. Doch die Spiele setzen unterschiedliche Schwerpunkte, so dass sie beide ihre Berechtigung haben. Roll for the Galaxy ist für mich der Inbegriff einer anspruchsvollen aber schnellen Würfelei. Race for the Galaxy ist eine Kategorie drüber, was den spielerischen Anspruch angeht. Ich möchte keines der beiden missen und deswegen auch beide nicht gegeneinander ausspielen. Wenn es hart auf hart kommen sollte, würde ich persönlich aber tatsächlich Roll for the Galaxy vorziehen und das liegt einzig und allein an der besseren redaktionellen Bearbeitung in Bezug auf die eigenwillige Symbolsprache.

Also warum heute noch ein Race for the Galaxy?

Weil es ein moderner Klassiker unter den Kartenspielen ist. Weil es zeigt, zu was eine durchdachte Ikonographie fähig sein kann und wie man mit wenigen Mitteln spannende und schwierige Entscheidungen erzeugt. Es hat viele Mechanismen kopiert, aber sie eben auch konsequent eingebunden, abgeändert und auf das Spielerlebnis abgestimmt. Der Aktionswahl-Mechanismus ist nicht nur spannend, weil er geheim ist, sondern auch wegen den Aktionen die ich zur Wahl habe. Es ist also mitnichten ein kompliziertes San Juan – welches ich an dieser Stelle aber ebenso empfehlen kann!

Aber der Einstieg!

Ja der Einstieg in Race for the Galaxy ist etwas mühsam. Das dachte sich wohl auch der Autor und veröffentliche mit Jump Drive eine Einsteigerversion zu Race for the Galaxy. Quasi das abgespeckte Tutorial. Ob es das braucht, halte ich für fraglich. Denn Race for the Galaxy braucht einfach Geduld und einen fähigen Erklärer. Die erste Partie zum lernen der Mechanik und dem grundlegenden verstehen der Ikonographie (die Spielhilfen helfen!) und ab der zweiten Partie geht’s rund!

Bilder zu Race for the Galaxy

 

Fazit

Alex meint

Race for the Galaxy begeistert mich seit Jahren und trotz Roll for the Galaxy habe ich mich immer auf und über jede Partie Race for the Galaxy gefreut. Es ist für mich einfach ein anderes, wenn nicht unbedingt besseres, Spielerlebnis. Ich mag die Direktheit der Aktionswahl, ohne das tüfteln hinter einem Sichtschirm wie bei Roll for the Galaxy. Die kniffligen Entscheidungen, welche Karten ich als Ressource verwende und welche ich auslegen möchte greift auch 10 Jahre nach der Ersterscheinung noch und sorgt für ein fantastisches Spielgefühl. Die große Frage die ich mir stelle ist: Pegasus! Warum keine BigBox mit allen Erweiterungen? Schande über euch!

Für solch ein grandioses Werk spielerischer Autorenkunst gibt es unseren Boardgamejunkies Award für herausragende Spiele.

 

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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Ein Kommentare

  1. Hallo,
    eigentlich eine schöne Rezension!
    Mir ist neben dem Inhalt jedoch auch die Rechtschreibung wichtig, sonst ist das Lesen sehr anstrengend (insbesondere wenn Kommas fehlen oder falsch gesetzt sind). Dieser Text ist leider voll von solchen Fehlern (vor allem bei der Substantivierung von Verben), mir macht so das Lesen keinen Spaß (aber vielleicht bin ich auch eine Ausnahme).

    Viele Grüße
    Peter

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