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Rezension: UltraQuest

„Deine vier wackeren Recken streifen durch das Königreich Ultimor, stets auf der Suche nach Abenteuern, denn die verheißen Gold, Ruhm und Ehre! Sammle wichtige, magische Gegenstände und werde mächtiger. Aber sei auf der Hut! Überall lauert die Gefahr! Handle klug, dann findest du am Ende deiner Queste vielleicht den legendären Schatz und wirst zum ewigen Helden von Ultimor! Viel Glück, Reisender, viel Glück!“(Zitat vom Kartonrücken)

Transparenzinfo
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Flying Games. Siehe hierzu unsere Transparenzinformationen.

UltraQuest

UltraQuest ist ein Rollen-Brettspiel. Jeder Spieler steuert, im Gegensatz zum normalen Rollenspiel, nicht nur einen Charakter, sondern eine ganze Heldengruppe. Diese besteht aus 4 Helden, die zu Beginn frei gewählt und erstellt werden können. Die Erschaffung geht dabei sehr schnell. Man wählt für jeden Helden eine Rasse (zB. Halbling, Mensch, Elf, Halbork, usw.) und einen Beruf (Kämpfer, Dieb, Waldläufer, Magier, usw.). Da die vier Grundwerte (Bewegung, Stärke, Geschicklichkeit und Intelligenz) schon festgelegt sind, muss dann nur noch eine Fertigkeit aus dem Berufsfeld gewählt werden. Hat man das 4 mal gemacht, legt man sich noch eine Startausrüstung zu und dann kann es nach vielleicht 10 Minuten auch schon losgehen. Wem das noch zu lange dauert, kann auch mit einer vorgefertigten Heldengruppe loslegen.

Der Spielablauf ist dann genauso einfach und schnell. Auf einer Karte wird der Standort der Gruppe angezeigt. Von dort kann man sich in ein benachbartes Gebiet bewegen oder auf eine Begegnung aus sein. Es gibt auch noch einige Sonderaktionen wie Ausruhen, Trainieren oder Lernen. Hat man eine dieser Aktionen gemacht ist der nächste Spieler an der Reihe. Dies macht man so lange, bis ein Spieler 100 Ehre verdient oder den legendären Schatz gefunden hat. Bis es so weit ist, werden aber etliche Stunden vergehen…

cof

Mechanik – Wie funktioniert UltraQuest?

Die Mechaniken des Spiels sind unglaublich einfach – nicht nur für ein Rollenspiel. Möchte man eine Begegnung haben, würfelt man mit zwei 10-seitigen Würfeln und erhält damit eine Zahl zwischen 1 und 100. Der Spieler links vom aktiven Spieler, schaut dann in einem Abenteuerbuch, unter dem Gebiet der Heldengruppe, diese Zahl nach und liest einen kurzen Textabschnitt vor. Dies ist die Begegnung der Heldengruppe. Dabei kann die Auswirkung des Ereignisses schon feststehen oder der Spieler kann noch zwischen 2 Optionen wählen.

Häufig kommt es dabei auch zu einem Kampf. Auch der ist sehr simpel gehalten. Der Spieler würfelt mit einem W6 für jeden seiner Helden, die am Kampf teilnehmen, und addiert dazu noch seine Kampfstärke, die sich aus den Werten Stärke, Geschicklichkeit und Boni aus Waffen zusammensetzt. Das gleiche macht der Vorlesende für die Gegner. Der Spieler mit dem höheren Wert, hat diese Kampfrunde gewonnen und schaut, ob man dem Gegner eine Wunde zufügen konnte. Dazu nimmt man die Differenz der beiden Würfe und zieht noch einen Rüstungswert hab. Bleibt dann noch etwas über, erhält der Gegner oder Held eine Wunde (hier gibt es noch eine zusätzliche Regel, wie der Schaden auf die einzelnen Helden aufgeteilt wird. Diese lasse ich aber an dieser Stelle aus.) und der Sieger des Kampfes steht fest. Wurde keine Wunde verteilt gibt es eine weitere Kampfrunde. Nach spätestens drei Kampfrunden ist der Kampf aber auf jeden Fall beendet.

Zum Schluss wird das Resultat der Begegnung vorgetragen und der nächste Spieler ist an der Reihe. In der Regel besteht dieses aus einer Belohnung (Ruhm, Ehre, Gold, Ausrüstung,…) oder aus dem Verlust von eben diesen Dingen.

Ein weiterer Teil des Spiels ist, wie es sich für ein Rollenspiel gehört, die Charakterentwicklung. Aber auch die gestaltet sich sehr einfach. Man macht, unter bestimmten Voraussetzungen, eine Sonderaktion und bezahlt mit Ruhm und ggf. auch mit Gold und erhöht einen seiner Grundwerte bzw. erlernt eine weitere Fähigkeit. Fertig!

cof

Fazit

Thorsten meint

Ich werde in meinem Fazit mit den negativen Punkten beginnen. Lest aber unbedingt bis zum Ende, denn sonst werdet ihr einen völlig falschen Eindruck erhalten! ;-)

Das Spiel weist, aus Sicht eines Vielspielers, einige Schwächen auf. Das positive an den Mechaniken ist, dass sie so einfach sind und genau das ist auch die Schwäche. Die Begegnungen, und die machen das Spiel eigentlich aus, werden komplett ausgewürfelt, wodurch man sehr vom Glück abhängig ist. Ebenso die Kämpfe. Ein schlechter Wurf, gegen einen eigentlich unterlegenen Gegner, der wiederum einen guten Wurf hat und man kann in einem Moment seine komplette Gruppe verlieren und muss neu beginnen. Dies kann einem auch in einer Begegnung passieren: „Mache eine Probe auf den Wert x. Misslingt die Probe ist der Held tot.“ (sinngemäß). Dadurch braucht man schon eine hohe Frusttolleranz, vor allem, wenn man schon Stunden mit seinen Helden gespielt hat. Auch sind die Begegnungen nicht unbedingt gebalanced. So kann man aus der einen Begegnung (A) mit nichts und aus der anderen (B) mit einer großen Menge Gold oder Ausrüstung rausgehen und das obwohl die Begegnung A wesentlich schwerer zu bestehen war.

Diese beiden Schwächen reichen bei mir normalerweise, um ein Spiel überhaupt nicht zu beachten. In diesem Fall ist es aber völlig anders! Denn hier ist es mir wichtiger, ob das Spiel Spaß macht und das macht es! Es spielt sich so schnell und ist dabei so spannend. Was wird mir als nächstes passieren? Schaffe ich den Kampf? Soll ich jetzt schon ins nächste Gebiet gehen oder „level“ ich hier erst noch etwas? Und es gibt sooooo viel zu entdecken! Pro Gebiet gibt es an die hundert verschiedene Begegnungen und es gibt über 20 Gebiete + plus diverse Verließe, die man erkunden kann! Da ist man immer neugierig, was einem (und den Mitspielern) als nächstes passiert. Das Ganze ist dann auch noch mit einer Prise Humor gespickt, wie z.B. die Heldenrasse „Halbente“ oder der Kampf mit einer Riesenschnecke, aus deren Schleim ein Kleriker einen Schnelligkeitstrank brauen kann…und so möchte man immer „nur noch eine“ Begegnung spielen…und noch eine…und noch eine…

Abschließend würde ich sagen, dass ich vermutlich nie vorschlagen würde, das Spiel als Hauptspiel des Abends zu spielen, aber eine Runde als Absacker geht immer! Und noch eine…und noch eine…und schon sind wieder 2 Stunden rum!

Dabei ist das Spiel für erfahrene Rollenspieler, wie für Spieler, die mit Rollenspiel nichts am Hut haben, geeignet. Ich habe es mit Erwachsenen und auch mit meinen Kindern gespielt und alle waren gleichermaßen begeistert. Gerade den Wert des Spiels für Kinder, sehe ich sehr hoch. Mein Sohn, den ich z.B. nur schwer vom Handy loslösen und kaum zum Lesen bewegen kann, wollte von sich aus weiter spielen und am liebsten alle Begegnungen vorlesen. Und auch hartgesottene Eurogamer, die eigentlich ihre Tochter vom Bahnhof abholen mussten, meinten „Ach komm, einmal würfel ich noch!“…

Thorsten

Hallo, ich bin der Thorsten und bin Jahrgang '73. Am liebsten spiele ich Eurogames, aber auch Ameritrash findet man zu Hauf bei mir im Regal. In meiner Sammlung ist vom Familienspiel bis zu den Expertenkrachern, alles dabei. Alleine schon, weil das die Chance erhöht, passende Mitspieler zu finden. Denn was gibt´s Schöneres, als in geselliger Runde zu zocken?

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