Rezensionen

Rezension: Skyjo

Sky is the Limit - also wohl 100

Bei Skyjo handelt es sich um ein einfaches Kartenspiel mit einer Art Push-your-luck Mechanismus.

Sky-wat?

Als ich Skyjo im Winter des letzten Jahres das erste mal gespielt habe, hatte ich vorher noch nie von dem Spiel gehört. Aber bei der mittlerweile vorhandenen Vielfalt an Spielen kann man ja auch nicht alles kennen. Also haben wir uns damals zur fortgeschrittenen Stunde an eine erste Runde gewagt und was soll ich sagen: es wurde spät. Aber nicht weil das Spiel so lange ging, sondern weil alle gleich nochmal spielen wollten.

Skyjo. Foto: Magilano

Wie spielt sich Skyjo?

Skyjo wird in mehreren Runden gespielt. Und zwar so lange, bis jemand die 100 Punkte Marke übersteigt. Gewonnen hat dann der Spieler mit den wenigsten Punkten.

Zu Beginn einer Runde erhält jeder Spieler 12 Karten, die er in einem 3×4 Raster vor sich verdeckt auslegt. Zusätzlich wird eine offene Karte in der Tischmitte ausgelegt. Danach dürfen zwei der vor einem liegenden Karten aufgedeckt werden. Der Spieler mit dem dann höchsten sichtbaren addierten Zahlenwert beginnt das Spiel. Es gibt übrigens Zahlen von -2 bis 12.

Sobald ich an der Reihe bin, habe ich zwei Möglichkeiten. Ich ziehe entweder eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel oder ich nehme die oberste offene Karte vom gemeinsamen Ablagestapel.

Danach darf ich die gezogene Karte mit einer meiner Karten austauschen – egal ob eine der offenen oder verdeckten Karten. Die ausgetauschte Karte kommt dann auf den Ablagestapel und kann somit vom nächsten Spieler genommen werden. Bei verdeckt abgeworfenen Karten, kann es natürlich auch mal sein, dass ich eine vermutlich gute 1 auslege, aber dafür eine -2 abwerfe. Dies schafft so einige Male einen kleinen Ärgermoment bzw. Schadenfeude beim Gegenspieler.

Ziehe ich eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel, die ich ungern bei mir auslegen möchte, so kann ich diese auch direkt abwerfen und decke dafür eine meiner verdeckten Karten auf. So schaffe ich natürlich etwas Gewissheit und kann später besser abwerfen.

Aber Vorsicht: sobald ein Spieler seine letzte Karte aufdeckt und somit nur noch offene Karten vor sich liegen hat, sind alle anderen Spieler noch einmal an der Reihe und  dann endet das Spiel. Der Clou hierbei: der Spieler, der das Spiel durch Aufdecken seiner letzten Karte quasi beendet, muss auch am Ende die wenigsten Punkte ausliegen haben. Ansonsten wird sein Punktewert verdoppelt.

Eine ergänzende Regel gibt es noch: wenn ich es schaffe eine 3er-Reihe mit den gleichen Karten (Punktewerte, also z. B. drei 11en) zu bestücken, so darf ich diese komplett abwerfen. So kann es auch mal sinnvoll sein höhere Karten zu sammeln.

Klingt ja easy

Ist es auch. Die Regeln sind spätestens nach einer Runde verinnerlicht. Und eine Runde dauert nur wenige Minuten. Durch das Kartenziehen vom verdeckten Stapel oder das Abwerfen  von verdeckten Karten aus der eigenen Auslage, ist der Glücksfaktor natürlich recht hoch. Dennoch kann man im gewissen Rahmen gut taktieren. Nehme ich z. B. eine nicht so attraktive Karte und zögere so das Spiel noch etwas hinaus oder gebe ich Gas, weil es ganz gut für mich aussieht. So können gerade am Ende einer Runde immer wieder Situationen entstehen, in denen eigentlich keiner das Spiel beenden möchte, weil zum Beispiel noch einige verdeckte Karten ausliegen und man nicht riskieren möchte, dass die eigenen Punkte in der Wertung verdoppelt werden.

Fazit

Michi meint

Skyjo ist echt ein toller Absacker bzw. Spielchen für zwischendurch. Es ist relativ fix gespielt, leicht verstanden und hat diesen gewissen Suchtfaktor. Zumindest bleibt es bei uns selten bei einem Durchgang.

Der Glücksfaktor ist durchaus hoch. Dennoch bleibt ein gewisser Spielraum zum Taktieren. Aber alles, ohne sich den Kopf zu zerbrechen. Immer wieder gibt es Grund sich kurz zu ärgern, weil man dem Mitspieler mal wieder eine gute Karte auf dem Silbertablet präsentiert oder man freut sich, weil man eine 12 gegen eine -2 tauschen konnte.

Alles in allem ein glückslastiger Absacker – der aber auch nichts anderes sein will – und daher aus meiner Sicht ein wirklich tolles kleines Spiel für Zwischendurch – und nochmal, nochmal, nochmal.

Michi

Hallo, ich bin Michi, 1980 geboren und aus der Nähe von Bremen und relativ frisch hier dabei. Egal ob Eurogame oder feinster Ameritrash, ich mag Spiele, die auch eine Geschichte erzählen und ein cooles Thema/Artwork haben. Ich mag die Szene und den Umgang miteinander und hoffe euch hier gute Tipps geben zu können. Möge nicht nur mein Geldbeutel schrumpfen ;) Viel Spaß beim Lesen.

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