Orleans ist ja auch so ein Spiel, wo einiges an Material lose in der Box rumfliegt. Warum dem Ganzen also nicht mittels eines Inserts Herr werden? LaserOx hat auch hier wieder eine Lösung! Doch leider bedeutet gutes verstauen nicht automatisch bessere Spielbarkeit. Wo bei diesem Insert der Knackpunkt ist, schauen wir uns jetzt gemeinsam an.
Zusammenbau
Als ich das Insert von LaserOx erhalten habe, gehörte es noch zu den Inserts die geklebt werden müssen. Es ist eines der frühen Reihen von LaserOx. Die Anleitung und Materialauflistung war nicht optimal und der Zusammenbau ging zwar problemlos, was ich aber durchaus auch meiner Übung zuschreibe. Gerade der gebogene Teil des Inserts verlangt etwas Arbeit.
Alles in allem ist es eben eines der früheren LaserOx Inserts. Inwiefern das, stand heute, verbessert wurde kann ich nicht sagen. Es war ohne Probleme aufbaubar, hatte aber durchaus seine Tücken.
EINSORTIEREN UND FUNKTION – DER WICHTIGE TEIL
Zuerst einen wichtigen Punkt: Das Insert passt nur für das Grundspiele und weitere Ortskarten sowie die Premium-Meeple (Marker Ersatz). Erweiterungen wie Handel & Intrige und Orleans passen nicht mit rein. Das ganze Insert schließt bei mir auch nicht bündig. Ich finde keinen Weg die Beutel so zu verstauen, dass sie nicht für ein minimales abstehen des Deckels sorgen.
Das Insert ist im Kern in 4 Teile aufgeteilt: Spielermaterial, Ressourcenmarker, Personenmarker und Ortskarten.
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Das Spielermaterial
Das Spielermaterial ist in 4 kleinen viereckigen Kästchen untergebracht und wird einfach rausgenommen und ausgeleert. Da die Spieler das Material vor sich brauchen, erfüllt es hier keinen speziellen Zweck im Sinne einer Organisation des Materials zur besseren Übersicht. Die Kästchen sind nicht quadratisch, was beim wegpacken des Inserts bedacht werden muss!
Ein zusätzliches Kästchen enthält die Bürgermarker, welche auf dem Reiseplan verteilt werden. Auch dieses Kästchen wird einfach entleert.
Die Ressourcenmarker und das Geld
Die Ressourcenmarker und das Geld sind in mit einer cleveren Konstruktion ineinander verstaut und können der Spieleschachtel getrennt entnommen werden. Das Geld ist in einem Kasten mit abgerundeten Boden, so dass man es leicht entnehmen kann. Das ist eine super Idee, die ich mir in mehr Inserts wünsche. Denn wer kennt es nicht, da liegen die Marker flach am Boden eines Kästchens und man kriegt sie einfach nicht raus. Das Kästchen mit dem Geld nimmt man einfach und stellt es neben den Spieltisch.
Das Kästchen mit den Ressourcenmarkern ist mit den Pappmarkern etwas voll und sie können tatsächlich bei hochkant Lagerung etwas rausfallen – das hatte ich bisher bei keinem LaserOx Insert. Des Weiteren hat sich dieses Kästchen als eher unpraktisch herausgestellt: Die Marker müssen beim Spielaufbau zufällig auf dem Spielplan verteilt werden. Dazu muss ich Sie erst Mal rausnehmen, verdeckt mischen, um sie dann wieder reinzulegen. Es ist einfach nicht der erhoffte Bonus beim Spielaufbau, sondern eher ein zusätzliches Hindernis. Dazu kann das Insert wenig, aber es zeigt, dass bei Orleans ein Insert den Spielaufbau einfach nicht wirklich beschleunigt.
Die Personenplättchen
Bei den Personen haben wir ein ähnliches Problem wie bei den Ressourcen – es ist aber sehr subjektiv und persönlich. Die Personenmarker kann man dank abnehmbarer Seitenwände super aus dem Kästchen heraus benutzen. Wir haben sie allerdings einfach gerne an der entsprechenden Stelle des Spielplans gestapelt um leicht zu überblicken, wie viele noch da sind. Das Kästchen verstaut die Personenplättchen also super in der Box und alles ist aufgeräumt, aber auch hier haben wir keinen Gewinn beim Spielaufbau bzw. beim Spielen des Spiels.
Ortskarten und Ereignisse
Wieder etwas, das dank dem Insert gut in der Box verstaut ist, für den Spielaufbau aber am besten aus dem Insert herausgenommen wird. Wobei wir uns bei den Ortskarten durchaus daran gewöhnen konnten, sie im entsprechenden Kästchen zu lassen und dieses dann durchzusehen, wenn man eine Ortskarte baut.
Fazit
Das Insert zu Orleans ist noch viel mehr ein reines „nice to have“ Produkt, als es viele anderen Inserts sind. Durch das Spiel und dessen Spielaufbau bringt ein Insert einfach keinen Vorteil beim Spielaufbau oder bei der Organisation des Spielmaterials. Es sieht toll aus und erfüllt seinen Zweck das Spielmaterial ordentlich zu verstauen. Leider schließt bei mir der Deckel nicht bündig, was mein größter Kritikpunkt am Insert selbst ist (für den Rest kann das Insert ja nichts).
Somit kann ich nur sagen: Wir haben hier wieder gewohnte Qualität, aber Orleans braucht nun wirklich kein Insert in seiner Grundspielvariante. Eine „BigBox“ mit Insert und allen Erweiterungen – das wäre Mal was!