Rezensionen

Rezension: Adventure Island

Abenteuer mit einem verfluchten Spiel

Adventure Island sorgte nach dem Pegasus Pressetag für einen kleinen Hype, war auf der SPIEL direkt ausverkauft und bekam danach sehr ernüchternde Rezensionen. Zeit, dass wir uns dem Spiel auch Mal widmen.

Transparenzinfo
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Pegasus Spiele. Siehe hierzu unsere Transparenzinformationen.

Spielziel und Mechanismen

In Adventure Island wollen wir in unterschiedlichen Szenarien auf einer Insel überleben, jedes Szenario steht dabei für sich alleine, es gibt aber Szenario übergreifende Meilensteine, welche einem dauerhafte Verbesserungen im Spiel bringen. Also Kampagne ohne Kampagne sozusagen.

In jedem Szenario arbeiten wir auf ein uns nicht zu 100% bekanntes Spielziel hin. Mal muss man einen besonderen Ort finden, Mal braucht man besondere Materialien oder Gegenstände. Was man sich ebenso ausdenkt, wenn man auf einer Insel überleben soll. Das ganze Spiel ist Karten und extrem Zufallsgesteuert. Beim Entdecken ziehen wir Karten. In der Nacht ziehen wir Karten. Proben legen wir mit Würfeln ab. Alles wird vom Zufall getrieben, der nur sehr begrenzt beeinflussbar ist. Z.b. Kann man sich anhand der Werte der Charaktere abstimmen, wer welche Aktion macht. Aber ob man beim Erkunden den richtigen Ort zieht, bleibt komplettes Glück.

Im Prinzip also reiner Ameritrash. Ziehen und würfeln und mit dem Ergebnis leben.

Die angesprochenen Meilensteine gibt es für besondere Leistungen in einem Szenario. Die Karten für jedes Szenario werden individuell zusammengestellt, anhand der Anweisungen auf den Karten. Auch besondere Kartenpacks können hinzukommen. Jedoch kann man Nichts mit in das nächste Szenario nehmen.

Das Spielgefühl

Adventure Island spielt sich erst spannend, dann repetitiv und frustrierend. Die Aktionen und Würfelproben erzeugen Spannung. Der starke Zufall bei den Ereignissen und beim Ziehen neuer Orte erzeugt erst Spannung, dann aber meistens Frust.

das wäre an sich kein großes Problem, wenn die Szenarien mehr Lösungswege offen lassen würden. Bei der gegebenen Zeit (Anzahl Nächte / Runden) bleibt oft nur ein optimaler Lösungsweg mit minimalen Abweichungen. Wer zu viel Pech hat, verliert. Egal wie gut man eigentlich gespielt hat. Das mag dem ein oder anderem gefallen, mein Bier ist es nicht. Als Familienspiel wäre dieser Zufallsfaktor noch zu vertreten, dafür ist allerdings die Anleitung des Spiels zu kompliziert. Min hat ständig das Gefühl, das einem noch wichtige Informationen fehlen. Meiner Meinung nach liegt das an   einer schlechten Struktur der Anleitung.

Material

noch ein paar Worte zu, Spielmaterial. Die Illustrationen und die Optik sind toll. Die Box mit der Aufbewahrungslösung und den Kartentrennern ist pfiffig. Eine wahre Qual sind aber die Würfel. Diese sehen aus, als kämen sie aus einem Kinderspiel. Meiner Meinung nach gehören in solch ein Spiel Custom Dice mit individueller Prägung oder Druck. Das sieht so einfach nur erbärmlich aus, auch wenn es durchaus das Handling erleichtert. Form follows function gilt auch hier, es wäre aber sicher kein Problem gewesen das in hübsch umzusetzen.

Fazit

Alex meint

Hätte, hätte Fahrradkette. Adventure Island hätte ein so tolles kurzweiliges Abenteuerspiel werden können. Leider versinkt es im Zufall, Frust und in einer schlechten Anleitung. Eindeutig Potential verschenkt. Auch die Art die Szenarien aneinanderzureihen. Irgendwie erzählen sie eine Geschichte, haben aber spielerisch nichts miteinander zu tun. Das irritiert im besten Fall und nervt im schlimmsten Fall. Oh, ein Säbel! Toll! Im nächsten Szenario nutzt er mir nur nichts, weil er wieder bei den möglichen zu findenden Gegenständen ist. Oh, schon wieder ein Säbel. Derselbe wie letztes Szenario… wo bleibt die Logik?

Adventure Island zeigt aber auch, dass Abenteuer und Gefahren nicht immer ein großes Spiel und komplizierte Regeln benötigen. Leider erweist es den Abenteuerspielen eher einen Bärendienst.

ich kann nur empfehlen: Anspielen und ansonsten Finger weg.

 

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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