Eine Erweiterung für ein einfaches Familienspiel? Da bin ich immer neugierig, denn gerade bei Familienspielen ist es ein schmaler Grat zwischen „nutzlos“ und „zu komplex“. Was bringt uns also die Erweiterung für das einfache Familienspiel Mein Traumhaus (Rezension hier).
Mehr, Mehr und neue Möglichkeiten!
Spielerzahl
Zuerst das wichtigste: Die Erweiterung erlaubt uns mit 5 und 6 Spielern zu spielen. Dies sorgt dafür, dass Mein Traumhaus auch in größeren Gruppen auf den Tisch kommen kann. Zusätzlich gibt es weitere Karten um das Spiel an 5 und 6 Spieler anzupassen. Lediglich der Aufbau dauert nun etwas länger, da man die 5+ Spieler und 6 Spieler Karten hinzu- oder aussortieren muss.
Ebenso gibt es nun einen Solo-Modus.
Familienbesuch
Des Weiteren gibt es für versierte Traumhaus Architekten zwei neue Module. Das Modul Familienbesuch. Dabei werden Spieleranzahl*2 Familienbesuchkarten in der Spielmitte ausgelegt. Nachdem man einen Raum gebaut hat, kann man zusätzlich 1 Familienkarte pro Stockwerk nehmen. Die Familienkarten haben Farben und Siegpunkte abgebildet. Man muss anhand der Farben genau angrenzend in der gleichen Reihenfolge die entsprechenden Räume liegen haben um die Familienkarte nehmen zu können. Am Ende des Spiels, erhält man dann die Siegpunkte dafür. Pro Stockwerk kann nur eine Familienkarte genommen werden.
Baupläne
Bei den Bauplänen erhält jeder Spieler zufällig je einen schweren und einen einfachen Bauplan. Diese geben vor, was und wie man etwas bauen soll. Zum Beispiel 1 Wohnzimmer aus 3 Karten im 1. Stock. Am Ende des Spiels bekommt man für einen erfüllten Bauplan Punkte und zwar für den mit mehr Siegpunkten. Es genügt also sich auf einen zu konzentrieren.
Fazit
Die Spielerzahl-Erweiterung ist das wichtigste Element an der Familienbesuch Erweiterung für Mein Traumhaus. Das Spiel geht so flott, dass eine Erhöhung der Spielerzahl auf 5 und 6 Spieler ohne Probleme möglich ist, ohne dass das Spiel an Spielspaß verliert. Dadurch hat das Spiel noch größere Chancen bei größeren Spieleabenden auf den Tisch zu kommen.
Die Familienkarten und die Baupläne bringen beide etwas mehr Tiefe und Zwänge ins Spiel rein. Derjenige, der mehr Anspruch sucht, findet ihn in den Modulen. Allerdings sehe ich es etwas kritisch. Ja, spielerisch machen mir die Module mehr Spaß. Es gibt aber noch eine andere Seite der Medaille: Mein Traumhaus lädt nicht nur vom Namen her dazu ein, das eigene Traumhaus zu bauen. Viele finden das Spiel süß und knuffig und haben sichtlich Spaß daran, sich die Räume zu holen, die sie wirklich selbst darin haben wollen. Die Module bestrafen dieses Verhalten, in dem man potentielle Siegpunkte links liegen lässt. Ohne die Module ist es recht leicht, die Punkte noch mitzunehmen, mit den Modulen wird es zumindest etwas schwerer. So würde ich die Erweiterung nur hinzupacken, wenn ich mir sicher bin, alle am Tisch spielen das Spiel seines Mechanismus wegen, nicht ausschließlich, weil es so süß und knuffig ist. Wobei ich sagen muss, gerade die Familienbesuche passen in dieses knuffige. Oma und Opa sollen doch auch zufrieden sein :).
Für Fans des Spiels und für größere Spielgruppen definitiv eine gute Erweiterung. Da ich mich zu den Fans von Mein Traumhaus zähle, bin ich zufrieden. Daher die Wertung: Sehr gut! Doch bitte versteht diese Wertung richtig: Damit bewerte ich, was die Erweiterung ergänzt und ob das Sinn hat, das heisst nicht, dass das Spiel zusammen mit der Erweiterung ein sehr gut für mich erreicht. Auch mit Erweiterung bleibt Mein Traumhaus für mich „nur“ ein „gutes Spiel“.