Rezensionen

Rezension: Treasure Island

wo Glück und Können nahe beieinander liegen.

Aye ihr Landratten. Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben! Sucht ihn doch! Irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt! – Ganz richtig, diese Szene stammt nicht aus der Romanvorlage „Die Schatzinsel“ von Treasure Island, sondern aus dem Anime/Manga One Piece. Doch er passt wie die Faust aufs Auge.

Transparenzinfo
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar von Pegasus Spiele. Siehe hierzu unsere Transparenzinformationen.

Ihr wollt also meinen vermaledeiten Schatz finden und ich soll euch helfen? Wenn ich euch nicht helfe, tötet ihr mich? Dann findet ihr den Schatz aber nie! *Zum Glück hab ich schon eine Idee für meine Flucht, ich muss sie nur lange genug hinhalten…* Also gut! Ich gebe euch einen Tipp. Keiner von euch Landratten ist dem Schätz näher als 4 Meilen. Hilft euch nicht? Pech gehabt, das war ein ehrlicher Tipp! *Oder vielleicht auch nicht? Jeden Tag den ich überlebe bin ich näher an der Flucht und näher an meinem Schatz!*

Was ein Kompass? Ich sage gar nichts! Autsch! Nimm diesen Säbel da weg. Na gut, in diesen beiden Richtungen – Nordost und Südwest von dir aus gesehen liegt der Schatz auf jeden Fall nicht. Ich schwör‘s! *Wenn ich zu oft lüge, bringen diese Idioten mich doch noch um und ich will doch meinen Schatz!*

Laufen, suchen, raten, ausschließen. Seit Tagen versuchen die meinen Schatz zu finden. Es wird Zeit auszubrechen und mich selbst auf den Weg zu machen. Leider fehlen mir jedwede Hilfsmittel. Wenigstens ein Pferd konnte ich stehlen. Aber Achtung, wenn sie bemerken in welche Richtung ich gehe, wissen sie vielleicht auch wo mein Schatz liegt. Also muss ich mich auch hier wieder äußerst gewieft anstellen!

Fazit

Alex meint

Ihr merkts vielleicht. Ich versuche mich in letzter Zeit etwas kürzer zu fassen. Also kommen wir zum zentralen Punkt abseits von Long John Silver. Oder nicht? Ich mag Long John Silver, ich mag die Schatzinsel als Roman sowie die Menge an filmischen Umsetzungen. Es ist einfach eine tolle Geschichte und die Rolle als Long John Silver macht Spaß, so lange man nicht verbissen auf den Sieg spielt. Das Erlebnis zählt. Die Spielregel macht das deutlich, wenn sie sagt: Bei Unsicherheiten entscheide zugunsten der Spieler. Long John Silver soll Spannung reinbringen. Sein Sieg ist nicht das Ziel des Spiels. Das Erlebnis steht im Mittelpunkt. Und da haben wir auch schon den Punkt, an dem Treasure Island floppen kann, aber nicht muss. Es ist kein klassisches Spiel, bei dem es ums gewinnen geht. Und trotzdem macht es Spaß. Es macht Spaß sich zu überlegen welche Hinweise man gibt, was die Spieler gerade denken und wie man diese in die Irre führen kann. Auch als Spieler macht es Spaß zu deduzieren, zu beobachten was die anderen so machen um daraus eigene Schlüsse zu ziehen. Ein Spiel, bei dem eigentlich jeder immer involviert ist. Trotzdem erwischte ich mich als Long John Silver nicht aufzupassen, was die Spieler tun. Es ist für mich nicht unbedingt wichtig, es könnte aber wichtig sein. Eine Krux, denn bis auf die Hinweise zu geben, was auch nicht jede Runde geschieht, ist Long John Silver erstaunlich unbeteiligt am Spielgeschehen. Er ist eben doch mehr Moderator und nicht Spieler.

Das schöne an Treasure Island ist der enorme Aufforderungscharakter. Einen Schatz finden? Auf dem Spielplan rum malen? Zirkel? Lineal und Kompass?! Genial! Das macht Freude. Die meiste Zeit zumindest. Die abwaschbaren Stifte sind Fluch und Segen zugleich. Sie schmieren, verschmieren, laufen manchmal beim zeichnen unter das Lineal und können einfach für viel Sauerei sorgen – Achtung bei weißer Kleidung! Aber es lässt sich nicht leugnen, es macht einfach Spaß und es funktioniert und zwar so gut, dass wir es bisher mit jedem Spielen konnten. Ich finde beide Rollen spannend, als Besitzer des Spiels muss man aber damit leben können, dass man eher die Rolle des Long John Silver übernehmen muss, denn dieser muss alle Regeln zwingend kennen. Die Schatzsucher können von Silver ohne Probleme angeleitet werden und müssen daher nicht 100% regelfest sein. Das ermöglicht einen schnellen Einstieg.

Trägt Treasure Island lange? Jaein. Am Spiel selbst ändert sich nichts. Es gibt keine Strategien zu entdecken, kein puzzle zu lösen. Das Spiel lebt von den Spielern am Tisch und ist somit sicherlich kein Spiel, welches ich wochenlang am Stück immer wieder Spiele. Aber wie schon Captain Sonar ist es toll es im Regal zu haben, um es immer Mal wieder rausholen zu können. Das macht es auch so gut für mich, dass es ein sehr gut erhält. Good Job Pegasus!

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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