Descent – umfangreicher geht es kaum noch
Welcher Descent Spieler, egal ob erste oder zweite Edition, kennt das Problem nicht: Unendlich viele Teile, Miniaturen, Karten. Wie verstaut man sie am besten? Alles in die Grundbox? – dann wird’s da sehr schnell eng. Oder vielleicht lieber mit schönen custom Foam Core Inlays? – sieht schick aus und man kann sie auch auf den Spieltisch stellen, aber dann braucht man immer alle Boxen und das Material ist weit verstreut, sodass ich vor Beginn einer Runde erst einmal 5 verschiedene Boxen öffnen muss, um aufzubauen.
Da ich dachte, dass das vielleicht den ein oder anderen interessiert, stelle ich heute sowohl meine Descent 1st, als auch meine Descent 2nd Aufbewahrungslösung vor. Da wir Descent 1 der neuen Edition vorziehen, steckt in der Aufbewahrungslösung von Descent 1 deutlich mehr Aufwand. Bei Descent 2nd bin ich auch noch nicht fertig, hier habe ich bisher nur eine Lösung für die Bodenteile und die Figuren.
Ich freue mich, wenn ihr noch weitere Anregungen habt, und wenn ihr mal hören lasst, wie ihr das viele Material verstaut.
Aufbewahrung Descent 1st
Für die erste Descent Edition haben wir das für uns perfekte Aufbewahrungssystem gebastelt. Alle Materialien sind dauerhaft verstaut und verbrauchen auch während der Partien keine Kapazitäten des Tisches. Zusätzlich benötigen wir nun nur noch wenig Zeit, um das Spiel auf- oder abzubauen, oder auch zwischen den Partien zu verwahren.
Spielt man das Spiel nicht allzu oft, wird sich der Aufwand eher nicht lohnen. Wir wollten für Descent 1st, eines unserer liebsten Spiele, eine praktische und schöne Aufbewahrungslösung, gerade da wir am liebsten die Kampagne Wege zum Ruhm spielen.
Karten, Tokens und Bodenteile
Das Material aller Erweiterungen übersteigt bei weitem die normalen Dimensionen eines Brettspiels. Daher waren wir uns schnell einig: Es muss ein kleines extra Schränkchen oder eine Kommode her (alles in die Boxen zu packen ist einfach nicht möglich und furchtbar unpraktisch). Nach Durchforsten einer Menge Webseiten und lokalen Möbelshops sind wir endlich fündig geworden. Wir haben uns bei IKEA die Rollkommode „ALEX“ besorgt. Diese hat mehrere Vorteile:
- Sie hat 6 Schubladen und damit genug Platz für alle Miniaturen, Bodenteile, Karten, etc.
- Zudem haben die unteren 3 Schubladen eine Höhe von 8 cm, die höchste Descent (1 und 2) Figur hat 7 cm, perfekt!
- Und obendrein kommt diese kleine Kommode auf Rollen, sodass wir sie beim Spielen ganz einfach neben den Tisch rollen können, und so nicht nur alle Materialien in praktischer Reichweite vorfinden, sondern auch noch oben auf der Kommode zusätzliche Ablagefläche entsteht (Wir lagern hier während des Spiels alle allgemeinen Vorräte wie z.B. die Marktkarten, Geländetokens, Gold, etc.).
Die Schubladen der Kommode haben wir dann mit selbst gebastelten Foam Core Inlays ausgestattet. So ist jede Schublade dauerhaft übersichtlich und aufgeräumt. Und wir können die etlichen Inlays auch einzeln herausnehmen und auf den Tisch stellen.
In der obersten Schublade haben wir z.B. ein Inlay für alle Karten der Heldenaufwertungen (sowohl Fähigkeits- und leistungskarten, Tamaliraufwertungen etc.), ein weiteres beinhaltet alle relevanten allgemeinen Kampagnenkarten (Begegnungskarten, Dungeonebenen etc.). Zusätzlich haben wir für jeden Helden und den Overlord ein kleines Inlay gebastelt, welches Karten und Marker der aktuellen Kampagne des jeweiligen Helden/OL beinhaltet, sodass bei der nächsten Spielsitzung schnell und einfach weiter gespielt werden kann.
In der zweiten Schublade habe ich ein Raster aus Schaumpappe gebastelt und dort die Bodenteile untergebracht. Ich habe sie nach Form sortiert. Das sorgt für einen wirklich zügigen Dunegonauf- und abbau. Bei Descent 1st ist das so noch möglich, da die Teile kein individuelles Artwork aufweisen, und nicht einzeln nummeriert waren. Bei Descent 2 habe ich daher eine ganz andere Aufbewahrung für die Bodenteile.
Die Figuren
Die untersten vier Schubladen beinhalten allesamt Miniaturen. In den beiden mittleren finden sich alle Descent 1 Figuren und in den beiden unteren alle Descent 2 Figuren. Da wir das Conversion Kit von Descent 2 besitzen, wollten wir gerne alle Figuren beider Editionen an einem Ort wissen. (kleiner Hinweis am Rande: Zudem gibt es auf BoardGameGeek sogar ein Fan-made Conversion Kit (englisch) in die andere Richtung, also von Descent 2 zu 1, welches ich auch bereits vorbereitet habe, jedoch bisher noch nie zum Einsatz kam).
Wir hatten lange überlegt, wie wir die Figuren da am besten unterbringen, dass sie nicht in der Schublade hin und her rutschen und auch die bemalten Figuren ein wenig Schutz erhalten (bisher sind leider noch nicht so viele Figuren fertig bemalt, aber ich sehe das als Langzeit-Projekt :) ). Ich habe mich gegen die recht verbreitete Methode mittels Schaumstoff entschieden, da der Schaumstoff für guten Halt schon etwas höher hätte sein müssen, ein guter Überblick über alle Figuren beim Öffnen der Schublade war mir aber sehr wichtig.
Daher haben wir auch hier eine Foamcore Platte als Basis genommen. In die Platten haben wir dann passende Löcher für die Basen der Figuren geschnitten. Das war nicht so einfach. Wir haben das mit Locheisen in verschiedener Größe gemacht, das war ziemlich anstrengend, aber ich finde das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Auf die Unterseite der Platten haben wir dann einen dicken Flies geklebt und die ganze Platte anschließend in die Schublade eingepasst. Nun stehen die Figuren absolut standfest und man kann sie während des Spiels auch schnell finden.
Descent 1st – Andere Basteleien
Neben der Aufbewahrungslösung habe ich auch noch einige andere Kleinigkeiten für Descent 1 gebastelt.
Die Terrinoth Karte
Für das Kampagnenspiel Wege zum Ruhm wird zwischen den einzelnen Begegnungen und Verliesen immer die Terrinoth Karte benötigt, auf der die Helden durch das Land reisen. Diese Karte jedes Mal heraus zu holen und alle Marker wieder an Ort und Stelle zu platzieren ist ziemlich nervig. Wir wollten eine Lösung, die während der gesamten Kampagne liegen bleiben kann. Zuerst dachten wir an einen kleinen Beistelltisch oder gar die Fläche der kleinen Rollkommode, haben uns dann aber dafür entschieden, die Karte an die Wand zu hängen und die Marker zu magnetisieren, sodass die Karte wirklich dauerhaft im aktuellen Stand verweilen kann.
Hierfür habe ich einen Klemmrahmen (A3) und selbstklebende Eisenfolie besorgt. Die Eisenfolie habe ich dann in den Klemmrahmen geklebt, sodass Magnete an der Tafel halten. Unter die Transparentfolie der Klemmtafel (also auf die Eisenfolie) wird die kopierte Karte eingelegt und der Klemmrahmen geschlossen. Der nächste Schritt waren die Marker, die nun noch magnetisiert werden mussten. Ich habe es zuerst mit „Takkis“ versucht. Hierfür waren die Magnete und die Eisenfolie plus Papier der Karte und Transparentfolie allerdings zu schwach, sodass sie nicht gehalten haben. Daher bin ich auf selbstklebende flache Neodym Magnete ausgewichen (ich habe hierfür selbstklebende Magnete mit einem Durchmesser von 15mm verwendet).
Da ich meine originalen Marker nicht bekleben wollte, habe ich auch alle Marker einmal kopiert. Mit den Resten der Eisenfolie habe ich die Marker dann auf eine angenehme Dicke gebracht (das geht natürlich auch mit Karton oder ähnlichem, aber ich hatte nun mal noch Folie übrig) und anschließend die Magnete auf die Rückseite der Marker geklebt. Der Vorteil an den starken Neodym Magneten ist, dass ich die Marker nun sogar stapeln kann. Dies ist bei der Kampagne besonders hilfreich , da sich oft mehrere Marker an einem Ort befinden. Die fertige Magnettafel hängt nun an der Wand und der Kampagnenfortschritt ist zu jederzeit ersichtlich!
Das Questbuch
Für den Overlord ist der gesamte Aufbau nun erheblich erleichtert. Um noch etwas Zeit zu sparen und den Spielablauf weniger unterbrechen zu müssen, haben wir uns auch das Questbuch vorgenommen. Wer mehrere Erweiterungen, oder gar einige Fanmade Dungeonebenen besitzt, kennt das Problem: Es wird eine Verliesebene gezogen und dann muss diese in einem der vielen Hefte gesucht werden. Wir haben daher alle Verliesebenen aller Dungeons, sowie alle Gerüchte und legendären Orte in einem Questbuch vereint. Da alle Ebenen und Gerüchte auch über die Erweiterungen hinweg fortlaufend nummeriert sind, ist auch das Auffinden des passenden Dungeons keinerlei Problem. Danke an dieser Stelle noch einmal an Dominik, für diese wirklich zeitsparende und praktische Idee und seine Hilfestellung bei der Umsetzung!
Monsterkarten
Die Aufbewahrung aller Monsterkarten haben wir mit wenig Aufwand übersichtlich gestaltet. Alle Monsterkarten der Kampagne sind in einem Zauberbuch von Mage Wars untergebracht. Das lässt sich einfach verstauen und angenehm durchblättern. Die Monsterkarten für das Spiel ohne Kampagne sind in einem zweiten Zauberbuch organisiert. Die Zauberbücher von Mage Wars kann man glücklicherweise auch einzeln erwerben.
Aufbewahrung Descent 2nd
Bei der Aufbewahrung von Descent 2 sind wir bisher nicht so weit voran geschritten. Zum Einen, da unser Fokus deutlich mehr auf Descent 1 liegt, und zum anderen, da Descent 2 bisher nicht abgeschlossen ist, und ich noch nicht weiß, was da noch alles nachkommen könnte.
Die Bodenteile
Da die Bodenteile bei Descent 2 nummeriert und einzigartig sind, ist eine einfache Trennung nach Form nicht möglich. Eine Sortierung nach Nummern scheint die einzig sinnvolle Lösung. Wir haben eine schöne Holztruhe in der auf der einen Seite Schienen angebracht und passende Hängeregister eingehängt wurden. (Danke liebe Franzi für dieses tolle Geburtstagsgeschenk!) In jedem Register haben wir 10 Teile einsortiert, die letzten Register nutzen wir für das Verstauen der Questbücher. Der Auf- und Abbau dauert mit dieser Aufbewahrung deutlich kürzer. In die andere Seite der Truhe möchte ich auf Sicht noch mit FoamCore einige Inlays basteln, um das restliche Material von Descent 2 unterzubringen.
Ich bin mit dieser Lösung wirklich extrem zufrieden, bin aber natürlich absolut offen für Verbesserungsvorschläge, also immer gerne her damit
Die Figuren
Wie oben bei Descent 1 beschrieben, habe ich alle Miniaturen von Descent 2 mit in die Kommode von Descent 1 integriert. Dies insbesondere, da ich aufgrund des Upgrade Kits gerne alle Figuren an einem Ort aufbewahren wollte.
Fazit
Wer Descent oft spielt, weiß genau, wie lange es dauern kann ein Szenario oder eine Ebene vorzubereiten und aufzubauen. Die oben beschriebene Aufbewahrung von Descent hilft uns ungemein, den Spielfluss nicht unnötig oft zu unterbrechen und insbesondere für das Kampagnenspiel erspart es uns eine Menge Zeit. Natürlich steckt da auch viel Arbeit, sowie finanzieller Aufwand dahinter. Wenn ihr Descent nicht allzu oft spielt, wird sich diese Art der Aufbewahrung kaum lohnen. Für uns ist es jedoch eine echte Bereicherung!
Ich bin mit dieser Lösung wirklich extrem zufrieden, bin aber offen für Verbesserungsvorschläge und Anregungen – also lasst mal hören! :)
Wie bewahrt ihr eure Descent Sammlung auf? Habt ihr die Materialien auch ausgelagert oder doch in den Boxen verstaut? Und was sagt ihr zu meiner Descent Aufbewahrung?
Ziemlich krass. Habe lediglich Descent 2.0 und zwei Erweiterungen sowie zwei PODs. Habe alles in die Grundbox gepackt mit eigens dafür gebauten Inlays, außer die Spielplanteile. Dafür habe ich eine Erweiterungsbox genommen und diese mit dem Spielplänen gefüllt. Da in diesem Jahr die Möbel rausgehen, die aus dem ehemaligen Kinder – und Studentenzimmer mitgenommen wurden, werde ich überlegen, wie in Zukunft meine Sammlung, insbesondere die miniaturlastigen Spiele zu stellen sind. Danke erstmal für deinen ausführlichen Bericht.
Hi.
Super Bericht. Kenne das Problem gerade bei Descent 1. Hab es selbst mit paar Erweiterungen.
Hatte Anfangs auch alles in extra Kartons mit Schaumstoff ausgelegt. Sortierkästen für die Kleinteile und so….
Leider musste es jetzt mit der Zeit verkleinert werden vom Platz her.