Angespielt

Angespielt: Elysium

Halbgott! Huldige den Göttern! – So oder so ähnlich könnte die Aufforderung zu einer Partie Elysium von Asmodee lauten. Mit 2-4 Spielern spielt man um Karten und Siegpunkte, damit man am Ende der ruhmreichste Halbgott ist. In diesem Beitrag vermittel ich euch meinen ersten Eindruck nach einer (nicht komplett abgeschlossenen) Partie Elysium.


Elysium – die Mechanismen

Elysium Auslage
Elysium Auslage

In Elysium dreht sich alles um Karten, Götter-Familien und Säulen. Zu Beginn wird ein Kartendeck aus 5 der 8 Götter-Familien (Zeus, Hera, Hades, Hermes etc.) erstellt. Jede Familie hat ihre eigenen Schwerpunkte, wie das generieren von Siegpunkten, das verändern von Fähigkeiten und vieles mehr. Dies verspricht schon einmal viel Abwechslung und wenn man will, muss keine Runde der vorherigen gleichen. Ziel des Spiels ist es Kartensets bestehend aus gleichen Familien oder gleichen Zahlen mit unterschiedlichen Familien im Elysium zu haben.

Jeder Spieler besitzt eine Ressourcentafel. Über der Tafel liegt die sogenannte Sphäre. Hier kommen frisch gekaufte Karten hin und nur hier können diese Karten ihre Effekte entfalten. Unter der Tafel liegt das Namensgebende Elysium, hier werden die Kartensets aufgebaut und gesammelt.

Zu Beginn jeder Runde liegen 10 Karten aus, diese 10 Karten können in dieser Runde gekauft werden. Jede Karte besitzt einen Wert (1-3) , eine Familie derer sie angehört, einen Effekt und 1-2 Farbsymbole. Zu Beginn jeder Runde hat ein Spieler 4 Säulen in 4 unterschiedlichen Farben vor sich stehen. Um eine Karte kaufen zu können, muss er eine der Farben, welche auf der Karte abgebildet ist, vor sich stehen haben. Nach dem Kauf muss eine der Säulen abgegeben werden. Dies schränkt die Möglichkeit in den weiteren Zügen ein. Eine Runde besteht aus genau 4 Zügen. Ein Spieler kann innerhalb einer Runde genau 3 Karten und eine Aufgabentafel kaufen. Die Aufgabentafel benötigt ebenfalls eine Farbe um gekauft zu werden und definiert die Zugreihenfolge in der nächsten Runde (bzw. schon ab letzten Phase der aktuellen Runde), sowie wie viele Übergänge von der Sphäre in das Elysium ein Spieler vollziehen darf.


Das Eylsium

Sphäre, Elysium und Ressourcentableau (sowie die Säulen)
Sphäre, Elysium und Ressourcentableau (sowie die Säulen)

Wie schon erwähnt, sammelt man im Elysium seine Kartensets, entweder nach Familie, oder nach Zahlen. Um seine Karten von der Sphäre in das Elysium zu bekommen, benötigt man Übergänge, welche man durch die Auftragstafeln bekommt und zwar, je später man an der Reihe ist, desto mehr Übergänge hat man. Maximal aber drei Übergänge. Jeder Übergang, bedeutet eine einzelne Karte ins Elysium zu schicken und sie entweder an ein Set anzugliedern oder ein neues Set zu beginnen. Jeder Übergang muss bezahlt werden und zwar der Zahlenwert der Karte in Gold. Um eine 3er Zeus Karte ins Elysium zu schicken, benötigt man 3 Gold.

Damit muss man immer die Anzahl der Übergänge abwegen und in einer Runde nicht nur planen, welche Karten man kauft, sondern auch, welche Übergänge man machen möchte.


Der erste Spielverlauf

Ressourcen und Spielertableau
Ressourcen und Spielertableau

Wie immer in einer ersten Partie herrschte eine große Ahnungslosigkeit. 10 Karten, 10 Effekte, oh Gott, was soll ich da bloß kaufen? Also erst einmal geschaut, welche Familien und welche Zahlen ausliegen. Für mich war nach längerem Überlegen klar: Ich hol mir die 1er. Also eine 1er-Karte gekauft und der nächste Grübelfaktor ist schon da, welche der Säulen lege ich ab. Wenn man das durchüberlegt sind das sehr hypotethische Überlegungen, bei denen man die Züge der Gegner mit einplanen muss, ich hab es versucht und bin gescheitert. Das ist eine Art der Überlegung und Planung die mir absolut nicht liegt, da verzwirbelt mein Gehirn. Insofern, spielte ich dann mehr aus dem Bauch heraus und versuchte hauptsächlich darauf zu achten, dass ich die Säulen habe, die ich für eventuelle Käufe benötige. Doch am Ende kommt alles anders. Dann Kauft ein Gegner einem die Karte weg, die man mit seinen Säulen gerade noch hätte kaufen können und schon muss man sich einen Bürger nehmen. Diese dienen quasi als Platzhalter, können als Joker im Eylsium eingesetzt werden, geben aber auch Minus-Punkte. Will man also eigentlich vermeiden. Hinzu kam noch, dass ich nicht die Aufgabentafel bekam, die ich haben wollte – verdammt muss man hier viel beachten!

Dann stellt sich noch die Frage, welcher Effekt in welcher Phase aktiv wird und benötigt man diesen? Oder schickt man die Karte ins Elysium? So verlief das ganze dann 3 von 5 Runden, bis wir wegen Zeitmangel abbrechen mussten – der Zeitmangel entstand aber nicht daraus, das Elysium außerordentlich lange dauert, wir spielten es nur gegen Ende der Spieleveranstaltung Dietzenbach spielt.


Erstes Fazit

Bei mir hinterlässt Elysium einen gespaltenen, aber doch guten Eindruck. Das Spielmaterial ist von sehr guter Qualität. Die Illustrationen wirklich super. Nur ob mir das grübeln Spaß macht? Ich weiss es noch nicht genau. Aktuell würde ich eine weitere Runde Elysium nicht ablehnen und das ist doch ein gutes Zeichen. Ich vermute, man muss erst einmal rein kommen, besonders was die unterschiedlichen Familien und ihre Karteneffekte angeht. Dann kann man auch vor einem Spiel schon abschätzen welche Richtungen möglich und sinnvoll sind. Und die Sache mit den Säulen? Vielleicht trainiert das ja das denken!

Auf jeden Fall wurde mit Elysium gute Arbeit geleistet und ich verstehe jeden, der von dem Spiel begeistert ist.

Alex

Hi ich bin Alex '91 geboren und habe Boardgamejunkies ins Leben gerufen. Seit gut 5 Jahren liebe ich Gesellschaftsspiele und alles was damit zu tun hat und fröne dieser Leidenschaft hier. Mein Ziel? Gute Spiele spielen und besprechen und die Szene beleben und unterstützen.

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2 Kommentare

  1. Mir erschien es gar nicht so kompliziert und kopflastig. Die Regeln an sich sind nicht so schwer, lediglich die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Karten muss man erstmal überblicken.

    Die Frage, welche Säule man abgibt und welche man behält ist jedoch wirklich ein entscheidender Faktor bei der Rundenplanung. Man wird früher oder später mit Sicherheit mal damit konfrontiert werden, dass ein Plan nicht aufgeht. Das heißt im Grunde: Flexibel bleiben, nicht zu weit vorausplanen, Alternativen im Auge behalten. Von den (in unserem Fall) 10 ausliegenden Karten erhalte ich 3, vermutlich aber maximal nur zwei von denen, die ich unbedingt haben will. Damit muss ich kalkulieren und meine Planung entsprechend anpassen.

    Mir hat dieser kurze Einblick ins Elysium sehr gut gefallen: das Spiel gefällt mir bisher sehr gut und ich möchte auf jeden Fall noch eine weitere, vollständige Partie spielen! :-)

    Kurze Ergänzung: Die Anzahl der Karten in der Auslage entspricht Anzahl der Spieler mal 3 plus eine zusätzliche Karte. 10 Karten sind es also nur bei drei Spielern!

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