Endlich! Endlich war es so weit. Nachdem ich es mir lange gewünscht habe, oft an den Regeln gescheitert bin, sind wir gestern ins kalte Wasser gesprungen und haben eine Runde The Gallerist von Vital Lacerda gespielt.
Thematisch sind wir Betreiber einer Kunstgalerie, entdecken Künstler, geben Kunstwerke in Auftrag, kaufen Kunstwerke, verkaufen diese und versuchen am Ende des Spiels der erfolgreichste, also reichste Galerist zu sein. Im Spiel gibt es dafür im Kern 8 Aktionen. Wer Rosenbergsche Spiele mit quatrillionen Aktionen gewohnt ist denk sich: Pah! Ist doch einfach! Und tatsächlich: Die Aktionen, also rein mechanisch gesehen, sind sehr simpel. Der Clou hängt am Zusammenspiel der Aktionen. Ursache => Wirkung ist hier oft deutlich tiefer verschachtelt als man es erst ahnt. Als logische Konsequenz plätschert die erste Partie so vor sich hin – zumindest bei mir. Meine Mitspieler Michael und Sebastian haben mich Mal wieder gnadenlos abgezogen. Punktestände? 140, 170 und meinen verrat‘ ich euch nicht! ;)
Das Spiel ansich gestaltet sich für ein Workerplacement ziemlich thematisch finde ich. Es ist toll Künstler zu entdecken und Kunstwerke auszustellen. Die Besuchermechanik hingegen – Besucher unterschiedlichen Typs können und Galerie oder Lobby sein und müssen mit Eintrittskarten geholt werden – stellt sich für mich als reines Zahlenspiel mit leichtem Ärgferfaktor heraus. Der Ärgerfaktor ist aber gut, denn er ist so klein, das er stichelt, aber groß genug um für Interaktion zu sorgen. Und generell ist die Downtime für solch ein komplexes Spiel erstaunlich gering. Da die Aktionen an sich so einfach sind, sind diese oft schnell abgehandelt. Hinzu kommt: Besetzt jemand ein Aktionsfeld, auf dem bereits ein anderer steht, so wird eine Kickout-Action ausgelöst, d.h. er darf – verbunden mit Einfluss-Kosten – noch eine Aktion des jeweiligen Ortes durchführen. Dazu kommt es zu spannenden Doppelzügen, aber eben auch zu wenig Wartezeit.
The Gallerist ist ein Spiel mit hoher Spieltiefe. Diese will entdeckt werden und das merkt man innerhalb der ersten Partie schon sehr deutlich. Berühmtheit des Künstlers, Geld, Zielvorgaben – all das erfolgreich zu kombinieren passiert nicht einfach so. Es ist eben ein Spiel, wie man es von Vital Lacerda erwartet.
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