Ich hatte die Gelegenheit Alexander Pfister ein paar Fragen zu seiner SPIEL19 Neuheit Newdale zu stellen – Danke Alexander! Dabei kamen, wie ich finde, einige Interessante Informationen zum Spiel heraus und für mich wurde die Frage geklärt, warum das Spiel kein Spielbuch mehr enthält. Also ohne große Floskeln – meine Fragen, Alex‘ Antworten.
BGJ: Newdale spielt in der Welt von Oh my Goods, die du mit zwei Erweiterungen auch ordentlich ausgebaut hast – inklusive Story. Was hat dich dazu bewogen, ein großes Brettspiel in dieser Welt anzusiedeln? Oder kam die Entscheidung vom Verlag?
Alexander Pfister: Die Kartenspielerweiterung kam an ihr Limit, eine 3. Erweiterung wäre schwer umsetzbar gewesen. Wenn zuviele verschiedene Karten in einem Deck sind, steigt der Glücksanteil. Es wird schwieriger eine Produktionskette aufzubauen. Deshalb war mein Gedanke die Geschichte im Rahmen eines Brettspiels fortzuführen. Der Verlag fand die Idee auch gut und deshalb gibt es jetzt Newdale.
BGJ: Wenn man sich Bilder anschaut, sieht man große Ähnlichkeiten zu Oh my Goods – besonders bei den Karten! Kannst du unseren Lesern erläutern, welche Elemente aus Oh my Goods wir wiederfinden und wo der größte Unterschied ist?
Alexander Pfister: Newdale ist thematischer und besser als Oh My Goods. Thematischer, weil jetzt wirklich „Menschen“ die Produktionsbetriebe aktivieren. Dadurch findet man auch besser in das Spiel. Weiters fühlt sich alles größer an, im Sinne von: Ich kann mehrere Gebäude in einer Runde aktivieren oder mehr auf Karten setzen. Zusätzlich gibt es einen Spielplan, der die ganze Geschichte – die man erlebt – lebendiger macht. Die Orte der Geschichte sind auch wirklich auf den einzelnen Spielplänen zu finden. Man könnte damit sogar eine ganze Weltkarte machen. Ich mag nicht groß auf einzelne Details eingehen, sondern ich würde so sagen: Wer Wirtschaftsspiele mit Produktionsketten, Story, Ausbreitung, simultanes Workerplacement (und damit wenig Downtime) mag, dem wird Newdale gefallen. Es gibt zahlreiche Maps und Kapitel. Und jede einzelne Map/Spielplan ist es eigentlich schon wert zig mal zu spielen, weil man soviele Wege einschlagen kann. Da gibt es viel zu entdecken. Die Spieldauer liegt bei 60-90 Minuten.
BGJ: Noch Mal zum Spielmaterial: Wir sehen auf den Bildern ein „Spielbuch“ – wie wir es aktuell aus den Spielen Herr der Träume und Komanauten kennen – woher kam die Idee? Was ist deiner Meinung nach der Vorteil? Und hast du dich von den genannten Spielen inspirieren lassen oder ist das Zufall?
Alexander Pfister: Das Spielbuch war lang der Favorit, auch von mir. Aber es gab dann doch Argumente es mit Spielplänen zu machen. Zum einen kann man leicht zusätzliche Pläne zur Verfügung stellen. Bei einem Buch ist sowas schwer möglich. Man sieht daran: Das Universum wird weiter betreut. Mir persönlich ist sowas wichtig.Weiters hat man beim Buch eine Falte in der Mitte, das nimmt Platz weg. So geht sich alles besser aus. Ich will aber weiterhin irgendwann mal ein Spielbuch machen.
BGJ: Was ist dein Pitch für Newdale? Warum sollte man sich bei all den Neuheiten die jedes Jahr erscheinen Newdale anschauen?
Alexander Pfister: Newdale bietet eine tolle Welt zum Eintauchen. Es ist ein Eurogame, aber mit Emotion und Story. Es macht Spaß wenn man wächst und sich immer bessere Karten leisten kann. Es bietet verschiedenste Landkarten und von Kampagne zu Kampagne kommen neue Gebäude ins Spiel.
BGJ: Für wen ist Newdale deiner Meinung nach geeignet? Was für ein Niveau finden wir hier vor? Ist es ein Schwergewicht wie Mombasa?
Alexander Pfister: Ich würde es als gehobenes Kennerspiel sehen. Deutlich leichter als Mombasa oder Great Western Trail, aber etwas schwerer als z.B. Isle of Skye. Wie die Gebäude produzieren und wie Produktionsketten funktionieren, muss man erst lernen. Aber das ist auch schon der schwierigste Teil. Die Spieldauer liegt bei 60-90 Minuten. Nach 2 Runden ist man völlig drin.
Und zu guter letzt haben wir noch ein paar Bilder vom Spiel bekommen, welche ich hier einbinde und ihr in unserer Bildergalerie zu Newdale finden könnt. (Auf die Bilder klicken für größere Versionen)