Die SPIEL ’15 in Essen ist vorbei. Geschafft ist nicht nur die Messe, sondern ich auch. Es war mein erstes Mal, dass ich die heiligen Hallen der Messe Essen zur SPIEL ’15 betrat und was ich so erlebte, das sollst du im folgenden lesen!
Tag 1 – der Freitag
Ja ich weiß, Tag 1 ist eigentlich der Donnerstag. Wir bei den Boardgamejunkies ticken aber etwas anders und so ist Tag 1 der Tag meiner Ankunft. Der „Messias“ – also ich, ein bisschen Größenwahn schadet schließlich nie – ist gegen 17 Uhr angekommen und betrat für 2 Stunden die heiligen Hallen. Warum erst um 17 Uhr? Und warum erst Freitag? Man, du willst es aber gleich genau wissen oder? Also, beide Umstände haben eine passende Erklärung: Es ging einfach nicht anders. Bis kurz vorher wusste ich überhaupt nicht ob ich es auf die SPIEL schaffe – vor allem aus finanziellen Gründen (Webseitenbetreiber sind arme Schlucker, weisst du sicher) und zweitens aus den Gründen heraus, die mir die Fahrt doch ermöglicht haben. Ich wurde nämlich mitgenommen. Mein eventuell zukünftiger Schwager *lach* und seine Freundin haben mich mit auf die Messe genommen. Da beide berufstätig sind, ging es erst gegen 13 Uhr los. Der Verkehr war uns nicht sonderlich wohl gesonnen und die Umleitung durchs Navi durch irgendein Gebirge auch nicht wirklich. So kamen wir dann nach 3 1/2 Stunden in Essen an, belegten unser Quartier und fuhren zur Messe.
Dort begann die erste Freude – Presse-Parkschein und Parkhaus P6. Super, genau am Eingang. Also ab rein da! Was ich jetzt beschreibe, kommt einer Erleuchtung gleich – ich hab’s heute mit religiösen Analogien. Seit 4 Jahren begeistern mich Brettspiele. Seit 1 1/2 Jahren führe ich Boardgamejunkies und durfte endlich die Hallen betreten. Gleich am Eingang: Der Heidelberger Spieleverlag Verkaufsstand. Stand um Stand, Spiel um Spiel. Du musst wissen, ich bin ein visueller Typ was Reize angeht und war dadurch erst Mal maßlos überfordert. Ziel am Freitag war es sich einen Überblick zu verschaffen und vielleicht 1-2 Spiele spielen, denn am Freitag stand noch etwas Tolles an, aber dazu später mehr!
Wir gingen also recht Problemlos durch die Hallen auf der Suche nach freien Plätzen an einem Spieltisch. Unser erstes Spiel spielten wir bei IELLO: Red Riding Hood ein kooperatives Märchenspiel. Man versucht als Rotkäppchen vor dem bösen Wolf bei der Großmutter anzukommen. Dies geschieht mittels eines Push-Your-Luck Mechanismus und dem Aufdecken von Karten. Erster Eindruck: Gut. Weiter ging es auf der Suche nach einem Spieltisch und fündig wurden wir bei Sheriff of Notingham am Asmodee-Stand in Halle 3. Das Spiel wird bei uns schon lange erwartet, ist aber leider immer noch nicht auf Deutsch draußen. Dank einer Erklärerin von Asmodee konnten wir schnell loslegen. Ebenso schnell zeigte sich wieder einmal wie schlecht ich darin bin zu bluffen und Menschen einzuschätzen. Wenn du jemanden suchst, gegen den du in Bluff-Spielen gute Chancen hast: Hier bin ich! Bei Sheriff of Notingham muss man Waren am Sheriff vorbeischmuggeln. Es gibt legale und illegale Waren. Der Sheriff darf entscheiden ob er die Ware inspiziert oder nicht. Möchte er sie inspizieren und man hat illegale Waren dabei, kann man ihn bestechen. Das ganze Spielerlebnis hängt also von den Spielern ab. Das Schöne an Sheriff of Notingham ist, dass es sprachneutral ist, hat man es also erklärt bekommen, kann es jeder spielen, ob er englisch versteht oder nicht.
Nach Sheriff of Notingham ging es weiter durch die Hallen und wir hielten bei Kosmos an. Dort fanden wir einen freien Tisch Tumult Royale vor und konnten noch 3 Runden spielen. Schönes kleines Spielchen bei dem man seine eigene Gier unter Kontrolle halten muss. Es war schon kurz vor Messeschluss – wir hatten noch 6 Minuten – und entschieden uns noch schnell eine weitere Spielrunde zu spielen. Es dürfte allen klar sein, dass man da nicht anfängt zu grübeln. Tja, genau das ist aber wohl nicht allen klar und so grübelte unser vierter Mann vor sich hin. Ehrlich, das geht gar nicht! Besonders da die Supporterin das Spiel noch abbauen muss – dabei halfen wir ihr dann.
So war es also 19 Uhr. Ab zum Auto! Denn wir hatten noch einen weiteren Termin. Der Spiel des Jahres e.V. hat zum Spieleabend geladen und dieser Einladung folgt man natürlich. Ab in die Philarmonie in Essen und schwupps trat die zweite Überforderung ein: Viele Menschen und dann auch noch „berühmte Menschen“. Ich weiß, wir sind alle in erster Linie Spieler. Aber wenn man dann Uwe Rosenberg, Friedemann Friese, Michael Menzel und wie sie alle heißen vor sich hat, schlägt das Herz doch ein paar Takte höher. Ganz zu schweigen natürlich von Tom Felber, dem werten Herr Martin Klein und Guido von Tric Trac – alles Jury-Mitglieder. So erzählte die Jury an diesem Abend was es neues von der SdJ-Jury gibt, wie das Jahr verlief und das wir nun alle Spaß haben sollen. Gesagt, getan. Nach dem leckeren Essen gab es eine große 11er-Runde Mafia de Cuba. Lieber Spiel des Jahres e.V., liebe Mitspieler der Mafia de Cuba-Runde: Es war ein fantastischer Abend – danke!
Nach vielen Gesprächen und noch einer Runde Discoveries von Asmodee zu Zweit, ging es zur Ferienwohnung und ins Bett. Weiter geht’s auf der nächsten Seite!
Wie Du hier einfach nur über – außer evtl. Rome: Rise to Power – für mich total uninteressante Spiele schreibst, und die meines Erachtens nach auch vom Auftritt her interessanteste Halle (2) außen vor lässt. Unfassbar ;)
Halle 2 war wirklich optisch die schönste. Aber ohne Bilder kann ich da auch nicht viel Eindrücke wiedergeben. Und ich bin da nicht Mal traurig drum. Genauere Eindrücke von den gespielten, sowie den mitgenommenen Spielen, folgen dann in den nächsten Wochen und Monaten (bis in Nürnberg dann schon wieder neuer heißer Scheiß erscheint :D).